Eine der faszinierendsten Abenteuergeschichten des 20. Jahrhunderts: Die geplante erstmalige Durchquerung der Antarktis durch die Shackleton-Expedition 1914 wurde minutiös festgehalten in den meisterhaften Bilddokumenten Frank Hurleys, einem der großen Fotografen des 20.Jahrhunderts. Er schrieb damit Fotogeschichte. Nie zuvor gaben die Royal Geographical Society und das Scott Polar Research Institute ihre Schätze in solchem Umfang preis: Die Publikation aller 500 Fotos, darunter viele bisher unveröffentlichte, ist eine kleine Sensation.
Shackleton und kein Ende: Auch im dritten Jahr seiner Wiederentdeckung und nach einem Dutzend Büchern über seine drei Expeditionen in der Antarktis ist die Liste der Neuerscheinungen nicht abgeschlossen. Es scheint, als habe das ausgehende zwanzigste Jahrhundert dem folgenden einen neuen Helden mit auf den Weg gegeben, gleichwohl dessen Abenteuer fast hundert Jahre zurückliegen. Shackleton wurde zur Symbolfigur für einen Sieg, den vor allem auszeichnet, daß es keine Verluste gab. Denn dreimal hatte sich Ernest Shackleton auf den Weg zum Südpol gemacht, dreimal ist er gescheitert; nie aber verlor auf seinen Reisen ein Expeditionsteilnehmer das Leben. "Mit der Endurance in die Antarktis" ist die fotografische Nacherzählung der dritten Expedition in den Jahren 1914 bis 1917. Frank Hurley war dabei, sie zu dokumentieren, und es wären wohl die üblichen Bilder von Pinguinen und vermummten Männern entstanden, wäre das Schiff nicht vom Eis zerquetscht worden. So legte ihm das Schicksal eine Metapher für die Hybris und Verlorenheit des Menschen vor die Linse, die Caspar David Friedrich ein Jahrhundert zuvor noch ersinnen mußte.
F.L.
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"Mit der Endurance in die Antarktis - Die legendären Fotos von Frank Hurley". Dumont Buchverlag, Köln 2001. 320 Seiten, zahlrereiche Abbildungen. Gebunden, 55 Euro. ISBN 3-7701-5870-9.
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