OCEANUM Dokumentation ergänzt unser maritimes Magazin OCEANUM durch umfangreichere Beiträge – wie Erinnerungen, Tagebücher und Dokumente. Ende November 1929 verließ der Flying P-Liner PEKING der Reederei F. Laeisz seinen Heimathafen Hamburg mit dem Ziel Chile. Mit dabei war der 24-jährige Amerikaner Irving Johnson. Er nahm intensiv am Bordleben teil, erlebte den Drill und die Leistungen der Besatzung ebenso wie Flauten, Seenebel und Stürme. In seinem Tagebuch hat er den Alltag auf einem der letzten Windjammer anschaulich dokumentiert. Bisher lag es nur auf Englisch vor. Morten Planer hat es erstmals ins Deutsche übersetzt. Das Kommando auf der PEKING hatte Kapitän Jürgen Jürs, der Kap Hoorn insgesamt 66mal umrundete und sein Schiff auch auf dieser Reise sicher an die Westküste Südamerikas und zurück nach Hamburg brachte. Carsten Petersen zeichnet in seiner Biografie ein lebendiges Bild des aus Elmshorn stammenden legendären Kapitäns der PEKING. Der Kapitän bot ein großartiges Schauspiel, wenn er laut rufend, fürchterlich fluchend und mit den Armen wedelnd über Deck stapfte. Er war das lebende Abbild eines verknitterten, bellenden, mit allen Wassern gewaschenen Seebären: fast an die 1,90 ragend mit 240 Pfund Lebendgewicht und den größten Pranken, die ich je gesehen hatte – allein seine Daumen hatten einen Umfang von fünf Zentimetern. Irving Johnson über Kapitän Jürgen Jürs, mit dem er 1929 auf der PEKING um Kap Hoorn fuhr.