Der blinde Schriftsteller Oskar Baum (1883-1941) gehörte zum engeren Prager Kreis um die Autoren Franz Kafka, Max Brod und Felix Weltsch. Baum trat nicht nur als literarischer Autor, sondern auch als Essayist und Kritiker hervor. Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus Leipzig und Prag zeichnen nun Oskar Baums Leben nach und stellen sein zum Teil in Vergessenheit geratenes OEuvre vor. Neben einer umfassenden Kontextualisierung des Schriftstellers und seiner Werke stehen die beiden Erzählungen "Der Geliebte" und "Der Weg des blinden Bruno" im Mittelpunkt der Auseinandersetzung. Die exemplarischen Untersuchungen zum narrativen Aufbau der Texte und eine Reihe von Einzelinterpretationen, insbesondere zu den Aspekten Freiheit und Selbstbestimmung, geben einen umfassenden Einblick in Baums Schreiben.