Unter Heranziehung von Spiel- und Chaostheorie geht die Arbeit den Berührungspunkten zwischen Spiel und Wirklichkeit sowie den ÜberSetzungen von einem Bereich in den anderen nach. Von Karten- und Glücksspielen, Sport, Krieg, Politik und Wissenschaft führt die Untersuchung über das Rollenspiel zum Schauspiel und zur Frage, wie das Theater das Verhältnis von Spiel und Wirklichkeit thematisiert und reflektiert. Dies wird anhand eines Korpus von Werken des Sprech- und Musiktheaters von Calderón de la Barca, W. A. Mozart, Johann Nestroy, Johann Strauß, Arthur Schnitzler, Robert Musil, Bertolt Brecht, Peter Turrini, Gustav Ernst, Felix Mitterer u.a. abgehandelt. Eine Zentralfigur vieler Werke ist der Spielmeister (Magister Ludi), der Menschen in ein von ihm arrangiertes Spiel verwickelt, das er zu kontrollieren versucht. Das Buch vermittelt neue Einsichten in den spezifischen Beitrag des Theaters zu Fragen, die das Verhältnis des Spieles zu Wahrheit, Wissenschaft und Freiheit, zu Schicksal, Zufall und Tod sowie das Verhältnis zwischen Ordnung und Chaos betreffen: Die freiwillige Ordnung des Spieles ermöglicht es, Wahrheit gleichzeitig zu suchen und zu vermeiden sowie Schicksal und Tod sowohl heraufzubeschwören als auch zu bannen. Das Theater stellt die Bemühungen des Menschen dar, den Gefahren des Daseins durch das Spiel zu begegnen. Da viele der behandlten Werke Komödien sind, kommt zur Frage nach dem Verhältnis zwischen Spiel und Wirklichkeit die nach dem zwischen Tragödie und Komödie hinzu. Mit Hilfe von Spiel- und Chaostheorie wird dieser Frage auf etwas andere als die übliche Weise nachgegangen.
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