Die englische Idylle mit Pfarrhaus, Pub, Tearoom, Cottage Garden und Dorfladen ist, wenn man den Queens of Crime von Agatha Christie, Patricia Wentworth, Caroline Graham, Jean G. Goodhind, Dorothy L. Sayers, P.D. James, Val Mc Dermid, Ann Granger, Elizabeth George, Minette Walters, Ruth Rendell, Margery Allingham, Ngaio March bis Daphne du Maurier glauben darf, immer wieder in Gefahr. Auf den ersten Blick bietet sich das Bild einer geschlossenen Gesellschaft, in der alle miteinander bekannt oder gar verwandt sind, in der gute Nachbarschaft und Eintracht herrschen - doch es ist gerade dieser friedliche Urzustand, der für Verbrechen anfällig zu sein scheint. Zum Glück gibt es so couragierte Damen wie Miss Marple oder mit trockenem Humor ausgestattete Ermittler wie Inspector Barneby, die beim Tee im Herrenhaus oder beim Cricket auf dem Land die entscheidenden Indizien zur Lösung des Falles finden und damit für die Wiederherstellung der sozialen Ordnung sorgen.
Luise Berg-Ehlers nimmt uns mit auf eine unterhaltsame Reise durch das ländliche England mit seinen idyllischen Dörfern - mit Kirchen aus der Normannenzeit, mit reetgedeckten Cottages, farbenfrohen Cottage-Gärten, romantischen Tearooms und urigen Pubs, die zu Schauplätzen krimineller Energie wurden. Dabei erzählt sie nicht nur von den großartigen Krimischriftstellerinnen und ihren unvergesslichen Heldinnen und Helden, sondern auch von - zuweilen skurrilen - typisch englischen Eigenheiten.
Mit zahlreichen Fotografien und Illustrationen und einer liebevollen Gestaltung ist dieses Buch ein "Must have" für alle, die England, eine gute Tasse Afternoon Tea und eine spannende Lektüre lieben.
Luise Berg-Ehlers nimmt uns mit auf eine unterhaltsame Reise durch das ländliche England mit seinen idyllischen Dörfern - mit Kirchen aus der Normannenzeit, mit reetgedeckten Cottages, farbenfrohen Cottage-Gärten, romantischen Tearooms und urigen Pubs, die zu Schauplätzen krimineller Energie wurden. Dabei erzählt sie nicht nur von den großartigen Krimischriftstellerinnen und ihren unvergesslichen Heldinnen und Helden, sondern auch von - zuweilen skurrilen - typisch englischen Eigenheiten.
Mit zahlreichen Fotografien und Illustrationen und einer liebevollen Gestaltung ist dieses Buch ein "Must have" für alle, die England, eine gute Tasse Afternoon Tea und eine spannende Lektüre lieben.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.10.2013Die Lebensgefahr des Landlebens
Der Kosmos des altmodischen englischen Kriminalromans ist überschaubar: Cottage, Herrenhaus, Kirche, Pfarrei, Kneipe, Friedhof. Aber obwohl es schon eine Weile her ist, seit Holmes den Nachmittagszug zum Ort des Verbrechens nahm, scheint der Reiz des Genres unerschöpflich. Jahrzehntelang waren es Autorinnen und ihre Helden, die den Krimi dominierten: die blutarmen Werke Agatha Christies, die in der unerschrockenen Miss Marple die Überlegenheit der alten Dame über die begriffsstutzige Polizei feiert; Dorothy L. Sayers und ihr mit seinen Upper-Class-Manierismen fast unerträglicher Lord Peter Wimsey; P. D. James, die ein nahezu libidinöses Verhältnis zu Commander Adam Dalgliesh unterhält; Caroline Graham, deren Inspektor Barnaby, ein Meister des ironischen Understatements, im Fernsehen besser wirkt als in gedruckter Form. Auch Ruth Rendell alias Barbara Vine, die literarisch einige Regalmeter über den alten "Queens of Crime" steht, wird hier dazugezählt. Luise Berg-Ehlers, eine Kennerin der Materie, ist den Damen aufs Land gefolgt, auf dem alles angesiedelt ist, was als typisch englisch gilt: rosenumrankte Häuschen, herrschaftliche Gärten, Wohltätigkeitsbasare, Cricket-Spiele und Nachmittagstee mit Gurkensandwiches. Das Ambiente - man ahnt es - ist mordsgefährlich. In weltfernem Idyll liegen Dörfer und Städtchen, deren Kriminalstatistik es mit den Straßen von San Francisco aufnehmen kann. Plaudernd und mit Mut zur Redundanz mischt Berg-Ehlers Fakten und Fiktion, Autorinnen und Romanpersonal, real existierende Landschaften und literarische Kulissen. Dabei kommt so manche schöne lokale Erscheinung zur Sprache. Man erfährt etwas über Morris Dancers und Bell Ringers, aber nach dem zehnten Afternoon Tea ist man des vielen Tees und der vielen Anglizismen ein wenig überdrüssig.
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"Mit Miss Marple aufs Land" von Luise Berg-Ehlers, Elisabeth Sandmann Verlag, München 2013. 144 Seiten, 160 Abbildungen, gebunden, 19,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der Kosmos des altmodischen englischen Kriminalromans ist überschaubar: Cottage, Herrenhaus, Kirche, Pfarrei, Kneipe, Friedhof. Aber obwohl es schon eine Weile her ist, seit Holmes den Nachmittagszug zum Ort des Verbrechens nahm, scheint der Reiz des Genres unerschöpflich. Jahrzehntelang waren es Autorinnen und ihre Helden, die den Krimi dominierten: die blutarmen Werke Agatha Christies, die in der unerschrockenen Miss Marple die Überlegenheit der alten Dame über die begriffsstutzige Polizei feiert; Dorothy L. Sayers und ihr mit seinen Upper-Class-Manierismen fast unerträglicher Lord Peter Wimsey; P. D. James, die ein nahezu libidinöses Verhältnis zu Commander Adam Dalgliesh unterhält; Caroline Graham, deren Inspektor Barnaby, ein Meister des ironischen Understatements, im Fernsehen besser wirkt als in gedruckter Form. Auch Ruth Rendell alias Barbara Vine, die literarisch einige Regalmeter über den alten "Queens of Crime" steht, wird hier dazugezählt. Luise Berg-Ehlers, eine Kennerin der Materie, ist den Damen aufs Land gefolgt, auf dem alles angesiedelt ist, was als typisch englisch gilt: rosenumrankte Häuschen, herrschaftliche Gärten, Wohltätigkeitsbasare, Cricket-Spiele und Nachmittagstee mit Gurkensandwiches. Das Ambiente - man ahnt es - ist mordsgefährlich. In weltfernem Idyll liegen Dörfer und Städtchen, deren Kriminalstatistik es mit den Straßen von San Francisco aufnehmen kann. Plaudernd und mit Mut zur Redundanz mischt Berg-Ehlers Fakten und Fiktion, Autorinnen und Romanpersonal, real existierende Landschaften und literarische Kulissen. Dabei kommt so manche schöne lokale Erscheinung zur Sprache. Man erfährt etwas über Morris Dancers und Bell Ringers, aber nach dem zehnten Afternoon Tea ist man des vielen Tees und der vielen Anglizismen ein wenig überdrüssig.
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"Mit Miss Marple aufs Land" von Luise Berg-Ehlers, Elisabeth Sandmann Verlag, München 2013. 144 Seiten, 160 Abbildungen, gebunden, 19,95 Euro.
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»Zur Teatime vom Geist Großbritanniens beflügeln lassen.« Freundin