1886 wird die Millionenmetropole Chicago, deren Bevölkerung zu einem Drittel aus deutschen Einwanderern besteht, zum Schauplatz des ersten Bombenanschlags in der Geschichte der USA. Die Brüder Jack und Bob Hunhoff, zwei ehemalige Polizisten aus Chicago, die jetzt im Dakota-Gebiet leben, kehren an ihre alte Wirkungsstätte zurück, um durch eigene Ermittlungen die Freilassung ihres Freundes Andreas Brenner zu erreichen, der nach dem Anschlag verhaftet wurde."Mit Müh und Not" ist der dritte Band in Kai Blums Auswanderer-Serie, die einen Bogen von den 1880er Jahren bis ans Ende des Zweiten Wel...
1886 wird die Millionenmetropole Chicago, deren Bevölkerung zu einem Drittel aus deutschen Einwanderern besteht, zum Schauplatz des ersten Bombenanschlags in der Geschichte der USA. Die Brüder Jack und Bob Hunhoff, zwei ehemalige Polizisten aus Chicago, die jetzt im Dakota-Gebiet leben, kehren an ihre alte Wirkungsstätte zurück, um durch eigene Ermittlungen die Freilassung ihres Freundes Andreas Brenner zu erreichen, der nach dem Anschlag verhaftet wurde."Mit Müh und Not" ist der dritte Band in Kai Blums Auswanderer-Serie, die einen Bogen von den 1880er Jahren bis ans Ende des Zweiten Weltkriegs spannt.
Kai Blum wurde 1969 in Rostock geboren und hat in Leipzig Germanistik, Geschichte und Amerikanistik studiert. Nebenher schrieb er dort für eine Lokalzeitung. 1994 wanderte er in die USA aus und lebte anfangs in Washington, D.C. und South Dakota. Ende der Neunziger Jahre zog er nach Michigan und seit 2015 wohnt er in Chicago.
Produktdetails
- Verlag: Books on Demand
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 176
- Erscheinungstermin: 12. April 2017
- Deutsch
- Abmessung: 215mm x 135mm x 13mm
- Gewicht: 247g
- ISBN-13: 9783743162563
- ISBN-10: 3743162563
- Artikelnr.: 48050278
Herstellerkennzeichnung
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Europaallee 1
36244 Bad Hersfeld
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1886 brodelt es in der Millionenmetropole Chicago gewaltig. Die Arbeiter fordern gerechte Bezahlung und einen Achtstundentag und wollen ihre Forderungen mit Streiks durchsetzen. Anarchistische Gruppen rufen hingegen zu Bewaffnung und offenem Aufstand auf. Versammlungen und Blockaden von …
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1886 brodelt es in der Millionenmetropole Chicago gewaltig. Die Arbeiter fordern gerechte Bezahlung und einen Achtstundentag und wollen ihre Forderungen mit Streiks durchsetzen. Anarchistische Gruppen rufen hingegen zu Bewaffnung und offenem Aufstand auf. Versammlungen und Blockaden von Streikbrechern werden von der Polizei mit brutaler Gewalt niedergeschlagen. Als es während einer Kundgebung auf dem Haymarket zu einem Bombenanschlag kommt, wird auch Andreas Brenner verhaftet, der aus dem Dakota Gebiet nach Chicago gekommen ist und inzwischen als Setzer bei einer Arbeiterzeitung tätig ist. Seine Frau Sophie bittet ihren Schwiegervater um Hilfe, dieser macht für die Verhaftung seines Sohnes Bob Hunhoff verantwortlich, da Bob Andreas erst mit den revolutionären Schriften in Kontakt brachte. Daher reisen Bob und sein Bruder Jack nach Chicago, wo sie einst als Polizisten tätig waren und versuchen Andreas zu helfen. Doch die Polizei scheint gar nicht daran interessiert zu sein, den wahren Bombenleger zu finden, vielmehr soll an den Arbeiterführern ein Exempel statuiert werden.
Im inzwischen dritten Band seiner "Auswanderer" Krimis widmet sich der Autor erneut der Situation deutscher Migranten Ende des 19. Jahrhunderts in Amerika. Diesmal in der Metropole Chicago wohin es unzählige deutsche Auswanderer verschlagen hat, deren Traum von einem besseren Leben sich nicht erfüllen konnte. Vor allem die Arbeiter und ihre Familien haben unter den harten Bedingungen zu leiden und beginnen gegen ihre elenden Lebensbedingungen aufzubegehren. Die Arbeiterbewegung will mit Streiks für kürzere Arbeitszeiten und bessere Bezahlung kämpfen, was den Fabrikbesitzern ein Dorn im Auge ist. Für die Mächtigen, die Staatsgewalt und die Polizei sind sie alle Anarchisten, doch auch in der Arbeiterbewegung gibt es viele unterschiedliche Gruppierungen. Hier gelingt es dem Autor gut, die Unterschiede zwischen Kommunisten, Sozialisten und Anarchisten aufzuzeigen, ebenso wie ihre verschiedenen Mittel, um ihre Ziele zu erreichen.
Mit dem Bombenanschlag auf dem Haymarket am 4. Mai 1886 spitzen sich die Ereignisse zu und die Staatsmacht schlägt gnadenlos zurück, es wird wahllos auf Arbeiter geschossen und die nachfolgende Verhaftungswelle hat weniger das Ziel, den wahren Bombenwerfer zu finden, als insgesamt ein Exempel zu statuieren. Das reale Attentat, das niemals restlos aufgeklärt werden konnte, hat der Autor sehr gelungen mit den fiktiven Geschehnissen rund um Andreas Brenner und dessen Verhaftung verknüpft. Die Brüder Hunhoff, die der Leser schon aus dem Vorgänger kennt, werden nun von Andreas Vater beauftragt, seinem Sohn zu helfen und hauptsächlich Jack Hunhoff, in seiner Rolle als Reporter recherchiert die Details des Bombenanschlags sehr detailliert und so wird am Ende auch eine plausible Lösung gefunden, die durchaus glaubwürdig ist.
Zudem fließen viele kleine Details aus dem täglichen Leben in das Buch ein und vermitteln so ein dichtes Bild der damaligen Zeit. Seit Jacks Zeit als Polizist in Chicago sind einige Jahre vergangen, als er nun in die Stadt zurück kehrt, muß er erkennen, dass es viele technische Neuerungen, wie die Kabelbahn oder elektrische Beleuchtung gibt, die ihm zunächst etwas suspekt erscheinen und ihn als waschechtes Landei erscheinen lassen.
Ein interessantes Nachwort, in dem nocheinmal auf die realen Ereignisse eingegangen wird, rundet das Buch gelungen ab. Insgesamt sind die Auswanderer Krimis eine tolle Idee und es bleibt zu hoffen, dass der nächtse Teil nicht zu lange auf sich warten läßt!
FaziT: auch mit dem dritten Band der Reihe gelingt es dem Autor wunderbar, das Leben deutscher Auswanderer zu dokumentieren und deren schweren Weg in ein neues Leben zu schildern. Chicago, mit seinen vielen deutschen Einwanderern und der reale Bombenanschlag auf dem Haymarket bilden dafür einen gelungenen Hintergrund der stimmig mit den fiktiven Geschehnissen verknüpft wird.
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Ein Auswanderer-Krimi, der 1886 in Chicago spielt. Es ist der dritte Band um die deutschen Auswanderer Jack und Bob Hunhoff, die Polizisten in Chicago waren und nun im Dakota-Gebiet leben.
Diesen Krimi kann man auch gut ohne Vorkenntnisse der Vorgängerbände lesen. Was für diese …
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Ein Auswanderer-Krimi, der 1886 in Chicago spielt. Es ist der dritte Band um die deutschen Auswanderer Jack und Bob Hunhoff, die Polizisten in Chicago waren und nun im Dakota-Gebiet leben.
Diesen Krimi kann man auch gut ohne Vorkenntnisse der Vorgängerbände lesen. Was für diese Erzäh-lung aus der Vergangenheit von Bob und Jack wichtig ist, fließt gut mit ein.
Chicago ist bereits eine große Metropole, in der sehr viele deutsche Einwanderer leben. Sehr viele Men-schen leben dort allerdings in schlechten Verhältnissen, werden von den wenigen Unternehmern ausge-beutet. Da bilden sich natürlich Bewegungen, die für die Arbeiter sind, Sozialisten, Kommunisten und Anarchisten. Also viele verschiedene Strömungen, die sich untereinander nicht unbedingt einig sind. So kommt es zum ersten Bombenanschlag in der Geschichte der USA und zu vielen Verhaftungen. Ein guter Anlass um sich von unliebsamen Leuten zu befreien. Auch Andreas, ein Freund der Hunhoffs, wird ver-haftet und so reisen die Zwei nach Chicago um ihm zu helfen. Die Zeit vom 4. Bis 17.Mai 1886 wird vom Autor gut beschrieben, die Suche von Jack nach Möglichkeiten Andreas aus dem Gefängnis zu bekom-men und stellt die Stimmung und Umstände in der Stadt gut dar.
Mit Müh und Not beleuchtet eine Zeit, eine Bewegung in Chicago, die mir bisher unbekannt war. Es zieht das Wort Freiheit ziemlich runter und da mag sich der Leser so seine Gedanken drüber machen. Ich finde die Stadt, die Zeit, die Vorkommnisse und die Stimmung richtig gut beschrieben. Alles prima ge-schildert, man kann schon sagen auf den Punkt, denn irgendwelche langwierigen Erklärungen gibt es nicht, alles passt. Dazu wurde über die Zeit prima recherchiert und in der Leserunde wurden wir auch noch mit den passenden Bildern versorgt. Toll.
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Andreas Brenner wurde nach einem Bombenanschlag in Chicago verhaftet. Die Brüder Bob und Jack Hunhoff glauben nicht, dass Andreas etwas damit zu tun hat und wollen ihm helfen. So kommen sie nach einigen Jahren, die sie nun in Dakota verbracht haben, wieder nach Chicago.
Dieses Buch ist nach …
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Andreas Brenner wurde nach einem Bombenanschlag in Chicago verhaftet. Die Brüder Bob und Jack Hunhoff glauben nicht, dass Andreas etwas damit zu tun hat und wollen ihm helfen. So kommen sie nach einigen Jahren, die sie nun in Dakota verbracht haben, wieder nach Chicago.
Dieses Buch ist nach "Hoffnung ist ein weites Feld" und "Man erntet, was man sät" der dritte Teil der Serie „Auswanderer-Krimis“ von Kai Blum. Ich bedauere es außerordentlich, dass ich die Vorgängerbände nicht zuerst gelesen habe.
Dieser historische Krimi ist spannend und vermittelt gut recherchierte historische Fakten in unterhaltsamer Form.
In Chicago begehren die Menschen gegen die fürchterlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen auf. Aber die Ansichten, wie dies geschehen soll, sind sehr unterschiedlich. Es gibt einige, die vor Gewalt nicht zurückschrecken. Dann gibt es diesen furchtbaren Bombenanschlag und die Polizei geht ziemlich radikal vor. Man hat bestimmte Leute auf dem Kicker und will sie unter allen Umständen dingfest machen. Aber erst einmal werden alle ins Gefängnis gebracht, deren man habhaft wird. Dann versucht man die Betroffenen gegeneinander auszuspielen. Sehr schnell wird auch der Tatort manipuliert. Die Presse wird geschickt in die Ermittlung eingezogen und berichtet daher sehr einseitig.
Bob und Jack haben einmal für die Polizei in Chicago gearbeitet. Aber der Anarchist Bob muss sehr schnell wieder verschwinden, denn man hat es auf ihn abgesehen. Also versucht der Journalist Jack alleine Andreas Brenner aus dem Gefängnis zu holen. Bei seinen Recherchen trifft er auf viele Ungereimtheiten. Zum Glück begegnet er aber auch einigen mutigen Menschen, denen die Wahrheit wichtig ist.
Auch wenn es hier um Ermittlungen geht, ist das Buch für mich nicht unbedingt ein Krimi. Es ist ein sehr interessanter historischer Roman, der mir überaus gut gefallen hat.
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