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Zum 250. Geburtstag von Friedrich Schiller begibt sich der Landesgeschichtler, Germanist und Volkskundler Wilfried Setzler auf eine literarisch-biografische Spurensuche und führt den Leser zu Schillerorten in Südwestdeutschland: nach Marbach am Neckar, Lorch und Ludwigsburg, auf die Solitude, nach Stuttgart und Mannheim, Heilbronn und Tübingen. Er erzählt aber auch, was Orte wie Munderkingen, Bretten, Gaildorf, Schwetzingen oder Möckmühl mit Friedrich Schiller zu tun haben.Lange bevor Schiller zu einem der herausragenden Vertreter der Weimarer Klassik wurde, hatte ihn sein unruhiger Lebenslauf…mehr

Produktbeschreibung
Zum 250. Geburtstag von Friedrich Schiller begibt sich der Landesgeschichtler, Germanist und Volkskundler Wilfried Setzler auf eine literarisch-biografische Spurensuche und führt den Leser zu Schillerorten in Südwestdeutschland: nach Marbach am Neckar, Lorch und Ludwigsburg, auf die Solitude, nach Stuttgart und Mannheim, Heilbronn und Tübingen. Er erzählt aber auch, was Orte wie Munderkingen, Bretten, Gaildorf, Schwetzingen oder Möckmühl mit Friedrich Schiller zu tun haben.Lange bevor Schiller zu einem der herausragenden Vertreter der Weimarer Klassik wurde, hatte ihn sein unruhiger Lebenslauf von Ort zu Ort durch den Südwesten geführt. In diesem liebevoll ausgestatteten Band führt Wilfried Setzler an die Aufenthaltsorte von Schillers Jugend und begleitet ihn ebenso auf der »Schwabenreise« 1793/94, als der gefeierte Dichter nach vielen Jahren wieder den Boden seiner Heimat betreten durfte.Wilfried Setzler hat sich bereits in seinen Büchern »Hesse in Tübingen«, »Mit Mörike von Ortzu Ort« und »Landpartien in die Romantik« erfolgreich auf die Spuren der Dichter im Land begeben und so die Lust auf literarisch-biografische Ziele geweckt.
Autorenporträt
Setzler, Dr. WilfriedProfessor Dr. Wilfried Setzler, geboren 1943 in Pforzheim, leitete das Kulturamt der Stadt Tübingen und ist Honorarprofessor an der Fakultät für Geschichte und Philosophie der Universität Tübingen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.06.2009

Miteinander reden

Was für ein Leben. Die längste Zeit war er auf der Flucht. Vor dem Stock des Vaters, vor der Knute eines absolutistischen Despoten, dessen Prunksucht Württemberg an den Rand des Staatsbankrotts brachte. Vor der strengen Militärakademie, vor Schreibverbot und Zensur, vor dem Absturz in die Armut. Als er endlich ein geregeltes Auskommen gefunden hat, haben die harten Lebensumstände seine Gesundheit bereits zerstört. Von der Grand Tour durch Südeuropa oder von einem längeren Rom-Aufenthalt kann Friedrich Schiller zeitlebens nur träumen. Nicht einmal die Alpen hat der Dichter des schweizerischen Nationalepos je gesehen. Seine einzige längere Reise führte ihn von Jena aus zwischen August 1793 und dem Mai 1794 noch einmal in seine schwäbische Heimat, um die Familie, Freunde und ehemalige Lehrer zu besuchen. Viel mehr hat er von der Welt nicht gesehen. Die Stationen des Dichters in Baden-Württemberg stellt der Autor in diesem wunderbaren Buch ausführlich vor. Es ist mehreres zugleich: eine flott skizzierte Biographie, die mit eingestreuten Texten Schillers sehr lebendig geraten ist; eine kleine kulturgeschichtliche Darstellung von Land und Zeit; ein schön ausgestatteter Bildband; mit den beigegebenen Ortsplänen nicht zuletzt ein praktischer Reiseführer. Zur Illustration beschränkte man sich auf historische Abbildungen, das macht einen weiteren Reiz aus: Mit dem Buch lässt sich des Dichters Einst im Jetzt nachspüren. Mögen die stimmungsvollen Veduten auch etwas anderes suggerieren: Dass die Jahre im protestantischen Kleinbürgermief mit Zucht und Züchtigung für den lebhaften Fritz kein Zuckerschlecken waren, beschreibt der Autor ausführlich und legt dar, dass hinter vielfach kolportierten Anekdötchen eine erschreckende Kindheit steckt. Auch in der fortschrittlichen Carlsschule auf der Solitude gehörten zum Stundenplan neben Horaz und Vergil Prügel und Dressur. Noch vor seiner "Schwabenreise" vergewissert sich Schiller sogar, dass er von Herzog Carl Eugen nichts mehr zu befürchten habe, bevor er einen Fuß auf württembergisches Hoheitsgebiet setzt. Zu den Fakten stehen die Artefakte der religiös-nationalen Schiller-Verehrung im eigentümlichen Kontrast. Der Autor führt zu heroischen Denkmälern, salbungsvollen Gedenktafeln, zu Schiller-Eichen und Schiller-Grotten. Für den bizarren Kult hat er eine Erklärung: Findige Schwaben kreierten im vorletzten Jahrhundert diese Weihestätten, um mit Schillers Namen den Fremdenverkehr anzukurbeln und Kasse zu machen.

rmb

"Mit Schiller von Ort zu Ort. Lebensstationen des Dichters in Baden-Württemberg" von Wilfried Setzler. Silberburg-Verlag, Tübingen 2009. 200 Seiten, 115 farbige Abbildungen. Gebunden, 19,90 Euro.

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