Kaum ein anderer hat so viel und so umfassend über Kunst und Künstler der Moderne geschrieben wie Werner Spies. Seine Porträts und Beschreibungen vermitteln die spontane Begeisterung für ein bestimmtes Werk, die er mit anderen Menschen teilen möchte. Sie stecken den Leser sofort an - und fügen sich zu einer sehr persönlichen Kunstgeschichte. In diesem Band stehen die deutschen Künstler im Mittelpunkt: Neo Rauch zum Beispiel, Jörg Immendorff, Anselm Kiefer, Gerhard Richter und Rebecca Horn.
Angetan ist Andreas Dorschel von diesen klugen Künstler-Porträts des Kunstkritikers Werner Spies. Die Essays scheinen ihm auch deshalb besonders erhellend, weil sie einen exzellenten Einblick in künstlerischen Techniken von Künstlern wie Max Ernst, Jörg Immendorff, Anselm Kiefer, Gerhard Richter und Rebecca Horn geben. "Wie etwas gemacht wurde", so Dorschel, "wird zum Schlüssel der Erkenntnis, was es ist." Als wohltuend empfindet er den klaren und nüchternen Stil des Autors. Mit Lob bedenkt er den Verzicht auf aufgeblähtes Kunsthistoriker-Vokabular und psychologisch-biografische Erklärungen. Zudem hebt er Spies' persönliche Nähe zu den porträtierten Künstlern hervor, die in die Essays "sanft erkenntnisfördernd" einfließt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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