Gleich bei ihrer ersten gemeinsamen Reportagereise nach Neuseeland verstanden sich Elke Heidenreich und der Fotograf Tom Krausz so gut, dass sie viele weitere Reisen in nahe und ferne Länder folgen ließen. Entstanden sind Reiseberichte über literarische, musikalische und menschliche Begegnungen, von denen Elke Heidenreich feinsinnig, kritisch und mit leisem Humor erzählt. Tom Krausz hat diese Reisen mit dem Blick für das besondere Detail fotografisch begleitet.
Für ihre erste gemeinsame Reportagereise - das Ziel war gleich Neuseeland - trafen sich der Fotograf Tom Krausz und die Schriftstellerin Elke Heidenreich auf dem Flughafen Frankfurt. Und weil es mit dem Kennenlernen, dem Verstehen, dem Arbeiten so gut klappte, folgten viele weitere Reisen, die in diesem Buch dokumentiert sind.
In Moskau sind die beiden der russischen Autorin Ljudmila Ulitzkaja und in Bremen dem Schriftsteller Sven Regener begegnet. In Neuseeland entdeckten sie die Pinguine, und in Schottland und Wales folgten sie den literarischen Spuren von Shakespeare und Dylan Thomas. Ohne herrliche Musik jedoch würde etwas ganz Wichtiges fehlen, deshalb wurden auch Stationen in Venedig, Glyndebourne (England) und Salzburg eingelegt. "Wir hatten einen Schatz in uns, den uns keiner nehmen konnte. Kraft, Ruhe, Dankbarkeit, Schönheit, Klang, Glück. Die Welt ist in keinem guten Zustand. Die Kunst ist es. Noch. Und gerade Musik versöhnt, bricht auf, heilt, irritiert, macht wach, macht durchlässig, macht uns zu Menschen", schreibt Elke Heidenreich.
Für ihre erste gemeinsame Reportagereise - das Ziel war gleich Neuseeland - trafen sich der Fotograf Tom Krausz und die Schriftstellerin Elke Heidenreich auf dem Flughafen Frankfurt. Und weil es mit dem Kennenlernen, dem Verstehen, dem Arbeiten so gut klappte, folgten viele weitere Reisen, die in diesem Buch dokumentiert sind.
In Moskau sind die beiden der russischen Autorin Ljudmila Ulitzkaja und in Bremen dem Schriftsteller Sven Regener begegnet. In Neuseeland entdeckten sie die Pinguine, und in Schottland und Wales folgten sie den literarischen Spuren von Shakespeare und Dylan Thomas. Ohne herrliche Musik jedoch würde etwas ganz Wichtiges fehlen, deshalb wurden auch Stationen in Venedig, Glyndebourne (England) und Salzburg eingelegt. "Wir hatten einen Schatz in uns, den uns keiner nehmen konnte. Kraft, Ruhe, Dankbarkeit, Schönheit, Klang, Glück. Die Welt ist in keinem guten Zustand. Die Kunst ist es. Noch. Und gerade Musik versöhnt, bricht auf, heilt, irritiert, macht wach, macht durchlässig, macht uns zu Menschen", schreibt Elke Heidenreich.
Elke Heidenreich, 1943 geboren, ist nach Stationen bei Rundfunk und Fernsehen als Moderatorin, Drehbuch- und Hörspielautorin heute u. a. als freischaffende Autorin, Literaturkritikerin und Herausgeberin tätig. Elke Heidenreich lebt in Köln.
? Bettina Flitner
Niemand wird Elke Heidenreich Kritikfähigkeit absprechen wollen; aber ihr ureigenstes Metier bleibt die Begeisterung. Das ist so bei der Beurteilung von Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt, die sie nie aus der sicheren Deckung schwer verständlicher Analysen loben würde, sondern im Idealfall mit der klaren Aufforderung: "Lesen Sie dieses Buch!" Es ist auch so, wenn sie verreist. Mit uneitler, fast naiver Begeisterung ist sie in der Welt unterwegs, mit einem wachem Blick vor allem, fast möchte man sagen: nur für die bezaubernden Seiten der Welt. "Besuchen Sie diesen Ort!" könnte deshalb unter jeder ihrer Reisereportagen stehen. Seit vielen Jahren berichtet Elke Heidenreich für eine Frauenillustrierte von ihren Erlebnissen unterwegs - jetzt hat sie die Texte zu einem wunderbaren Bildband gebündelt. Ausgewählt hat sie vor allem Kulturreisen: etwa zu Musikorten wie Glyndebourne, Salzburg, das sie erst jüngst, im Mozartjahr, besucht hat, oder Venedig, wohin sie zur Neueröffnung des Opernhauses La Fenice gefahren ist. Aber erwartungsgemäß war sie auch auf den Pfaden der Literatur unterwegs. In Schottland folgt sie Macbeth in den Wald und zu Burgruinen. In Wales sucht sie nach Spuren von Dylan Thomas; sie besucht die paar Gedenkstätten, die es noch gibt, und verkordelt sie zu einer lebhaften Biographie. Nicht weniger frisch sind dabei die knappen Schilderungen der Straßen und Pubs, wo sich die Geschichten und Gedichte Dylan Thomas' bis heute im Alltag widerspiegeln. Und einmal unternimmt sie sogar eine Abenteuer-Tour: durch Neuseeland. Die Schilderung war ihre erste Reisereportage, die Reise angeblich die schönste ihres Lebens. Man merkt es. Kein anderer Text ist persönlicher, in keinem geht sie mehr auf die Kuriositäten am Rande ein - auf das flammende Plädoyer eines Passanten etwa, sich nicht mit Frauen einzulassen, oder die Anekdote über den Rolling Stone Keith Richards, die man sich in Invercargill erzählt. Vielleicht kann man nur einmal so offenherzig der Welt gegenübertreten. Unterwegs war sie stets mit demselben Fotografen, Tom Krausz. Er durfte den Band üppig illustrieren und um einen eigenen, bezaubernden Beitrag ergänzen: seine Begegnung mit Nessie von Loch Ness just in dem Moment, da seine Kamera versagte.
F.L.
"Mit unseren Augen - Reisegeschichten" von Elke Heidenreich und Tom Krausz. Elisabeth Sandmann Verlag, München 2007. 168 Seiten, zahlreiche Farbfotografien. Gebunden, 19,95 Euro.
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