Der Erfolg der Nürnberger Prozesse nährte die Erwartung, in Zukunft alle Regierungenfür begangene Verbrechen vor Gericht stellen zu können. Aber derKalte Krieg verhinderte jahrzehntelang eine Umsetzung dieses Versprechens.Wolfgang Kaleck zeichnet in diesem Buch die schier endlose Serie von ungesühntenVölkerrechtsstraftaten westlicher Machthaber von Algerien überVietnam bis in die Türkei und Kolumbien nach. Trotz der vielversprechendenSchaffung des Internationalen Strafgerichtshofs und der Tribunale für Ruandaund Jugoslawien gibt es noch viele Gründe für Kritik an den stattfindenden wiean den ausbleibenden Verfahren. Kaleck bemängelt, dass das Völkerstrafrechtüberwiegend nur auf besiegte afrikanische Potentaten und Generäle angewandtwird und nicht auf die Verbrechen der Großmächte, insbesondere des Westens.Damit stellt die herrschende selektive Strafverfolgungspraxis das Prinzip universellgeltender Menschenrechte generell in Frage.
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Eigentlich recht wenig schreibt Andreas Fanizadeh über dieses Buch, stattdessen stellt er vor allem den international vernetzten und aktiven Anwalt Wolfgang Kaleck und dessen Engagement für ein universelles Weltstrafrecht vor. Dies würde etwa ein rascheres, internationales Vorgehen gegen Menschenrechtsverletzungen, wie sie etwa gerade bei der Niederschlagung der syrischen Protestbewegung zu beobachten sind, gestatten, aber auch westliche Demokratien auf einzuhaltende Standards festlegen. Wer dies für falsch hält, findet Fanizadeh, werde in diesem Buch eines besseren belehrt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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