Arbeitnehmerbeteiligung und Mitbestimmung werden in politischen, wirtschafts- und zum Teil auch sozialwissenschaftlichen Debatten nicht selten als Innovationshindernisse angesehen, weil sie der "schöpferischen Zerstörung" im Wege stünden, in der Innovation nach verbreiteter Auffassung vor allem besteht. Diese Untersuchung nimmt einen anderen Blickwinkel ein und stellt auf die konstruktive Seite von Innovation ab. Wo Innovation strategisch verfolgt wird, muss es Ressourcen geben, die das Neue hervorbringen können. Das sind vor allem Kompetenzen und Engagement von Beschäftigten und deren Fähigkeit und Bereitschaft, diese in das stets ungewisse Geschäft von Innovation einzubringen. Dabei sind Spielregeln erforderlich, an denen sich alle Beteiligten orientieren können. Auf der Grundlage von Fallstudien zur Arbeit an Produktinnovationen in Chemie-, Pharma- und Metallbetrieben zeigen die Autoren, dass und wie Mitbestimmung gerade auch angesichts verstärkter Finanzialisierungsstrategienvon Unternehmen zur Etablierung und Aufrechterhaltung innovationsförderlicher Spielregeln beitragen kann. Deutlich wird auch, dass Mitbestimmung im Zusammenhang mit Innovationsarbeitern mit besonderen Ansprüchen konfrontiert ist.