"Die Ergebnisse: Im untersuchten Zeitraum ist ein konstantes Interesse am MA. im Musiktheater zu erkennen; die Gründe, ein MA.-Thema für ein Werk zu wählen, sind höchst unterschiedlich; vergleicht man die Werke mit denen des 19. Jh., ist festzustellen, dass heute der Künstler den Quellen näher bleibt bzw. diese bewusster in die Gestaltung mit einbezieht und damit ein anderes, reflektiertes Mittelalter-Bild (re)konstruiert. Die Auswahlkriterien für die Einzelanalysen folgen teils pragmatischen, teils systematisierenden Gesichtspunkten; die Werke wurden nach ihrer Verfügbarkeit, nach ihrer Aktualität und nach der Heterogenität ihrer Thematik und Darstellungsweise ausgewählt. Damit leistet die Arbeit einen wichtigen interdisziplinären Beitrag
zum großen Bereich der produktiven Mittelalter-Rezeption."
Siegrid Schmidt
In: Germanistik. 52 (2011) Heft 3-4. S. 992.
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"Für die Rezeption des Mittelalters spielt, so die Verf., das Musiktheater eine bedeutende Rolle. Die Umsetzung der mittelalterlichen Stoffe in einer Oper erscheint der Verf. mehr dem Mittelalter zu entsprechen, als die gemeinhin übliche stille Lektüre des Textes. Auf dieser Basis erhält die Fallstudie zur Umsetzung des "Parzival" in einem Opernprojekt der Hochschule
für Musik und Theater Rostock (1997) unmittelbare Relevanz für ein modernes Mittelalterverständnis. Analysiert wird das Libretto und die im Programmheft beigegebenen Materialien in engem Konnex zu Wolframs von Eschenbach "Parzival" und Chrétiens de Troyes "Conte du graal". Schindler nimmt damit die Grundidee des Dramatikers und Übersetzers Simon Werle auf, der seinen modernen "Parzival" ausdrücklich an diese beiden mittelalterliche Werke rückbindet, gleichzeitig aber parabelhaft im Stil des absurden Theaters hochmodern erzählt."
J.W.
In: Bibliographical Bulletin of the International Arthurian Society. LXII (2010). S. 52.
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"Die Verfasserin dieser Bamberger Dissertation schließt im Alleingang eine Forschungslücke: Denn der Bereich des modernen Musiktheaters war in Arbeiten zur Mittelalter-Rezeption noch nicht im Überblick und zusammenfassend untersucht und dargestellt worden, sondern nur hinsichtlich Einzelaspekten und vor allem in Fallstudien. Die klar aufgebaute und gut lesbare Arbeit zerfällt in zwei große Teile: einen Katalog der einschlägigen Werke seit 1945 sowie vier Fallstudien. (...)
Alle, die sich künftig mit Mittelalter-Rezeption beschäftigen, werden Schindlers Buch, vor allem den Katalogteil, als unverzichtbare Grundlage benützen müssen."
Ulrich Müller
In: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur. 139 (2010) Heft 4. S. 537-542.
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"Überaus erfreulich ist von Beginn an, dass sich Schindler nicht in der Debatte über die begriffliche Unschärfe des Terms Mittelalterrezeption verfährt, sondern diese als Stärke der Arbeit nutzt. Sie nimmt eine Zuordnung mittels einfach überprüfbarer Kriterien vor, die sowohl primäre wie sekundäre Rezeption eines mittelalterlichen Stoffs einschließen, indem sie schlicht auf inhaltlicher Ebene nach historischen Personen oder Ereignissen aus dem Mittelalter sucht. Daher werden auch jene Werke mit einbezogen, deren Handlung oder Figuren nur ihrer eigenen zeitlichen Angabe nach im Mittelalter situiert sind. (...)
Der Katalog (...) erfüllt mit seiner offenen und luziden Präsentation der Quellen alle Erwartungen. Den gründlich erarbeiten, gut 140-seitigen Katalog kennzeichnet ein sehr hohes Maß an Übersichtlichkeit und Nachvollziehbarkeit, was es leicht macht, diesen als Ausgangspunkt für weitere vertiefende Studien zu nutzen. Damit hat Schindler eine Ausgangsbasis geschaffen, die für viele Generationen bei der Annäherung an das Mittelalter-Musiktheater unentbehrlich sein wird."
Silke Hoklas
In: Theaterforschung.
https://reichert-verlag.de/users/VP/978-3-89500-689-0%20Theaterforschung.pdf
(14. September 2010)