In diesem Buch wird die abendländische Klosterbaukunst vom frühen bis zum späten Mittelalter anhand bedeutender Klöster in Deutschland, Österreich und der Schweiz behandelt. Nach einer Einführung zur Entstehung des Mönchtums in der Spätantike und im frühen Mittelalter und einem Kapitel über das Leben der Mönche werden die für ein Kloster wichtigen Gebäudeteile erläutert. Den Hauptteil des Buches nimmt die Entwicklung des Mönchtums und der Orden anhand ausgewählter Klöster ein.
Ausführlich werden dabei die Bauten der Benediktiner, Zisterzienser, der Franziskaner, Dominikaner, Kartäuser und Ritterorden dargestellt. Ein jeweils eigenes Kapitel ist den Bauten der Frauenklöster und Damenstifte gewidmet.
Ausführlich werden dabei die Bauten der Benediktiner, Zisterzienser, der Franziskaner, Dominikaner, Kartäuser und Ritterorden dargestellt. Ein jeweils eigenes Kapitel ist den Bauten der Frauenklöster und Damenstifte gewidmet.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.02.2010Die Idee bestimmt das Sein
Es ist ein eigenartiges Sachbuch, das Edgar Lein, Kunsthistoriker an der Universität in Graz, erarbeitet hat. Man gewinnt den Eindruck, als sei die Geschichte des christlichen Klosterbaus vom frühen bis zum späten Mittelalter anschaulicher Ausdruck der These: Die Idee bestimmt das Sein, die Mönchsregel die Form des Klosters. Diesen Zusammenhang verdeutlicht zu haben macht die besondere Qualität dieses kulturgeschichtlichen Reiseführers aus. Nach einer informativen Einleitung über die Entstehung und die Bedeutung des Mönchtums befasst sich Lein intensiv mit den Anweisungen für das Leben in klösterlichen Gemeinschaften, besonders mit der dreiundsiebzig Kapitel umfassenden Regel des Benedikt von Nursia. Am einzigen erhaltenen Architekturplan des frühen Mittelalters, dem Sankt Galler Klosterplan, zeigt er idealtypisch, wie die Benedikt-Regel die karolingische Klosteranlage bis zu den Reformbewegungen bestimmt hat. An mehr als vierzig noch erhaltenen Klöstern des frühen Mittelalters wird die These mit Fotos, Zeichnungen, Plänen, Modellen und Grundrissen veranschaulicht. Bevor der Autor die durch die Reformbewegungen hervorgerufenen Veränderungen des klösterlichen Lebens und der Architektur beschreibt, verdeutlicht er an Beispielen, wie auch in Frauenklöstern, Damenstiften, Doppelklöstern und Kanonikerunterkünften die Form der Klöster von den religiösen Zielsetzungen bestimmt wird. Dasselbe gilt für die nach der cluniazensischen Bewegung neu entstehenden Orden und ihre Klöster: Kartäuser, Zisterzienser, Prämonstratenser, Ritter- und Bettelorden. Sie alle modifizieren, verwandeln und erneuern je nach ihrer Geisteshaltung und ihren Regeln die Klosteranlagen und ihre Architektur. Auch hier bestimmt das Bewusstsein das Sein, und Edgar Lein zeigt das in Wort und Bild an mehr als hundert Klöstern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ein Glossar und der beigefügte topographische Index helfen dem Benutzer auf der Reise zu den Klöstern.
A.W.
"Mittelalterliche Klöster in Deutschland, Österreich und der Schweiz" von Edgar Lein. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2009. 192 Seiten, etwa 250 Abbildungen. Broschiert, 9,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Es ist ein eigenartiges Sachbuch, das Edgar Lein, Kunsthistoriker an der Universität in Graz, erarbeitet hat. Man gewinnt den Eindruck, als sei die Geschichte des christlichen Klosterbaus vom frühen bis zum späten Mittelalter anschaulicher Ausdruck der These: Die Idee bestimmt das Sein, die Mönchsregel die Form des Klosters. Diesen Zusammenhang verdeutlicht zu haben macht die besondere Qualität dieses kulturgeschichtlichen Reiseführers aus. Nach einer informativen Einleitung über die Entstehung und die Bedeutung des Mönchtums befasst sich Lein intensiv mit den Anweisungen für das Leben in klösterlichen Gemeinschaften, besonders mit der dreiundsiebzig Kapitel umfassenden Regel des Benedikt von Nursia. Am einzigen erhaltenen Architekturplan des frühen Mittelalters, dem Sankt Galler Klosterplan, zeigt er idealtypisch, wie die Benedikt-Regel die karolingische Klosteranlage bis zu den Reformbewegungen bestimmt hat. An mehr als vierzig noch erhaltenen Klöstern des frühen Mittelalters wird die These mit Fotos, Zeichnungen, Plänen, Modellen und Grundrissen veranschaulicht. Bevor der Autor die durch die Reformbewegungen hervorgerufenen Veränderungen des klösterlichen Lebens und der Architektur beschreibt, verdeutlicht er an Beispielen, wie auch in Frauenklöstern, Damenstiften, Doppelklöstern und Kanonikerunterkünften die Form der Klöster von den religiösen Zielsetzungen bestimmt wird. Dasselbe gilt für die nach der cluniazensischen Bewegung neu entstehenden Orden und ihre Klöster: Kartäuser, Zisterzienser, Prämonstratenser, Ritter- und Bettelorden. Sie alle modifizieren, verwandeln und erneuern je nach ihrer Geisteshaltung und ihren Regeln die Klosteranlagen und ihre Architektur. Auch hier bestimmt das Bewusstsein das Sein, und Edgar Lein zeigt das in Wort und Bild an mehr als hundert Klöstern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ein Glossar und der beigefügte topographische Index helfen dem Benutzer auf der Reise zu den Klöstern.
A.W.
"Mittelalterliche Klöster in Deutschland, Österreich und der Schweiz" von Edgar Lein. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2009. 192 Seiten, etwa 250 Abbildungen. Broschiert, 9,95 Euro.
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