Mittelalterliche und frühneuzeitliche Testamente können als Fundgrube für geschichtliche, aber auch kultur-, rechts- und sprachgeschichtliche bzw. sprachwissenschaftliche Untersuchungen angesehen werden. Die Vielfalt der in diesem Band dargebotenen Perspektiven zeigt Testamente als eine in vielen Aspekten alltagsnahe Textsorte, und das obwohl sie Verschriftlichungen von Rechtsgeschäften waren. Die Beiträger:innen stammen aus vielen europäischen Ländern und beziehen sich in ihren Untersuchungen vor allem auf lokale Quellen. Sie zeigen, dass nicht nur ein diachroner, sondern auch ein diatopischer Zugriff auf die Forschungsergebnisse einen Einfluss hat. Sehr interessant sind dabei die Fragen der Implementierung der westlichen Rechtsordnung auf Ostmitteleuropa, wo es zur Überlappung verschiedener (Rechts- und Kultur-)Traditionen gekommen ist - wobei diese Implementierung im südlichen Ostmitteleuropa äußert willkommen und sogar begehrt war.
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