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Auf dem Fernsehschirm in der Kneipe flimmert ein Fußballspiel, auf dem Fußboden liegt ein Ohr. Dieter Rotmund weiß sofort: Das kann nur seines sein. Hat jemand etwas bemerkt? Und wie findet man durch den Alltag, wenn die Körperteile abhanden kommen? Wilhelm Genazino erzählt die Geschichte eines Mannes, der neben seinem Ohr noch weitere Verluste erleiden muss. Und der davor erschrickt, dass selbst seine Gefühle nur noch mittelmäßig sind. Ein Roman voller Ironie, Detailbesessenheit und mit einer Bosheit, die den Figuren nichts erspart.

Produktbeschreibung
Auf dem Fernsehschirm in der Kneipe flimmert ein Fußballspiel, auf dem Fußboden liegt ein Ohr. Dieter Rotmund weiß sofort: Das kann nur seines sein. Hat jemand etwas bemerkt? Und wie findet man durch den Alltag, wenn die Körperteile abhanden kommen? Wilhelm Genazino erzählt die Geschichte eines Mannes, der neben seinem Ohr noch weitere Verluste erleiden muss. Und der davor erschrickt, dass selbst seine Gefühle nur noch mittelmäßig sind.
Ein Roman voller Ironie, Detailbesessenheit und mit einer Bosheit, die den Figuren nichts erspart.
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Autorenporträt
Wilhelm Genazino, 1943 in Mannheim geboren, lebt heute als freier Schriftsteller in Heidelberg. 1998 erhielt er den "Großen Literaturpreis" der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und 2004 den "Georg-Büchner-Preis". 2007 wurde Wilhelm Genazino mit dem "Kleist-Preis" und der "Corine" ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.03.2007

Gibt es denn keine Welt da draußen?
In der deutschen Literatur des Frühjahrs warten alle darauf, dass etwas passiert - und plötzlich liegt ein Ohr unter dem Tisch

Wenn man sich so hindurchliest durch die deutschen Bücher der Saison, kann einem schon etwas schummrig werden. Irgendwie so leer und nach innen gekreiselt, festgehakt in einer tiefen, schwarzen Schlucht. Und nach einiger Zeit, nach einigen Büchern fühlt man einen immer stärker werdenden Drang, hinauszusehen aus dem Fenster, um sich zu versichern, ob die Welt da draußen noch da ist, ob die Menschen noch da sind oder ob alles erstarrt ist in einem Zwischenreich der Melancholie, der Kälte und der Erstarrung. In einem Zwischenreich der Erwartung. In dem jederzeit alles passieren könnte. Aber eben jetzt noch nicht. Jetzt passiert eben leider noch gar nichts. Die deutsche Literatur Frühjahr 2007 wartet ab. Sie hofft. Und sie hat Angst. Die Zukunft kann alles bringen. Den Terror, die Befreiung, die Liebe, die Flucht. Im Moment ist Melancholie. Der Terror der Melancholie. Oder die Schönheit.

Fünf Jahre ist es her, dass der Journalist und Schriftsteller Kolja Mensing, 36, ein Fluchtbuch aus der Provinz geschrieben hatte: "Wie komme ich hier raus?" hieß es - ein Buch über das Aufwachsen in der Provinz, das Leiden an der Provinz und schließlich die Flucht aus der Provinz - nach Berlin. Er hat dann als Journalist gearbeitet, als Literaturredakteur in Berlin, als Kritiker auch für die F.A.Z., hat Filme gedreht aus dem dreizehnten Stock eines Hochhauses, aus dem Alltagsleben in einem Einkaufscenter. Und jetzt also Erzählungen geschrieben aus einer Welt des Wartens, der Liebe aus der Ferne oder des Davongehens aus dem Leben einfach so. Es sind extrem kurze, traurige Erleuchtungen in ein verborgenes Leben hinein. Meist in das Leben der Mittdreißiger, die einst vom Aufbruch träumten und nun nicht sicher sind, ob er das schon gewesen ist, der Aufbruch, oder ob sie eines Tages weiterziehen in eine andere Hauptstadt hinüber, eine andere Hoffnung hinein und dann der wahre Aufbruch endlich beginnt: "Gemeinsam warteten wir darauf, daß das Leben anfangen würde oder zumindest das, was wir uns früher einmal darunter vorgestellt hatten. Bis dahin vertrieben wir uns die Zeit mit schlechten Filmen und Gesprächen über seine Mitbewohnerin und ihre Freunde."

Das ist das Frühlingsgefühl 2007. Das Frühlingswarten 2007. Es ist überall. Hier, sehen Sie mal: "Es ist ein Geschenk, das das Leben uns machte, indem es uns Seelen schenkte, in denen Zartheit und Geduld herrschte, so dass unser Dasein endlich zur Deckung käme mit jener Vision eines guten Lebens, die wir in uns trugen und immer wieder sahen, wenn auch nur als Schatten, der immer ein, zwei Schritte vor uns um die Ecke bog." So heißt es im neuen Buch der 33-jährigen Silke Scheuermann. Oder im ersten Roman der 36-jährigen Johanna Straub: "Ich habe immer gedacht, es ist erst der Anfang, sagt Philippa. Ich dachte, es geht immer so weiter und das Eigentliche passiert erst noch. Man trifft neue Menschen und alles wird anders." Harriet Köhler, 30, umschreibt es in ihrem ersten Roman so: "Nur wenn du es dir in deiner Welt mit großen Worten einrichten kannst, musst du nicht erkennen, dass deine Wirklichkeit aus ziemlich mickrigen, kleinen Gefühlen besteht." Und so enttäuschen wir uns fort und fort: "Obwohl zwei, die zusammenkommen, immer alles neu machen wollen, aber nach einer Weile machen sie doch wieder das Alte nach, und von ihrem großen Plan bleiben nur die orangefarbenen Wände ihrer Zweizimmerwohnung übrig", heißt es bei Antje Rávic Strubel, 33. Franziska Gerstenberg, 28, schreibt knapp: "Das Problem lag woanders: Nach einer Woche Urlaub hatte sich nichts verändert." Und schließlich, der Meister von Mittelmaß und Wahn, Wilhelm Genazino, 63, in seinem neuen Roman "Mittelmäßiges Heimweh": "Im Grunde erwarte ich immer noch, daß sich das Dasein innerhalb der Lebensspanne eines Menschen zu einem Sinn hin entwickelt. Ich werde die Aufmerksamkeit für mein Leben zurückziehen, falls sich kein Sinn zeigen sollte. Meine Melancholie über den fehlenden Sinn ist mir vertrauter als das sinnlose Warten auf die Verbesserung von . . . ach, ich habe keine Lust, über diese törichten Dinge weiter nachzugrübeln."

Nein, nicht grübeln, sondern einfach drüber schreiben. Über dieses Gefühl der "Enttäuschung", wie es Thomas Mann in seiner gleichnamigen Erzählung vor mehr als hundert Jahren so schön und ewig aufgeschrieben hat, als dem Erzähler jener wunderliche Mann an der Piazza San Marco begegnete, der ihm von seiner Lebensenttäuschung berichtete und den armen jungen Erzähler damit völlig aus der Bahn warf: "Ich bin in das berühmte Leben hinausgetreten, voll von dieser Begierde nach einem, einem Erlebnis, das meinen großen Ahnungen entspräche. Gott helfe mir, es ist mir nicht zuteil geworden!" Selbst als er das Meer sah, das unendliche, genügte es ihm nicht, denn es ist gar nicht unendlich. Die Dichter, die das seit Jahrhunderten behaupten, hatten gelogen: "Das Meer ist groß, das Meer ist weit, mein Blick schweifte vom Strande hinaus und hoffte, befreit zu sein: dort hinten aber war der Horizont. Warum habe ich einen Horizont? Ich habe vom Leben das Unendliche erwartet."

Und genau an dieser schönen Empörung fehlt es in den meisten Stillstandsbüchern dieses Frühjahrs. Empörung gegen den Horizont. Empörung gegen das Leben, das nicht hält, was es einst versprach. Was die Bücher der Dichter uns versprachen, was ein Scheinaufbruch von früher uns einst versprach. Die meisten Bücher dümpeln so dahin in ihrem kleinen Unglück. Harriet Köhler erzählt ein Familiendrama in etwas holzschnittartig abgezirkelten und sprachlich ehrgeizlosen Einzelepisoden. Und auch Silke Scheuermann, Johanna Straub und Franziska Gerstenberg kommen in ihren Büchern über ein auf die Dauer eintöniges Nebelwarten, Im-Kreise-Drehen und Schauen ins Leere selten hinaus. Das Getränk der Saison ist Rotwein. Das Getränk des zurückgelehnten Abwartens und der Hoffnung auf ein wenig innere Wärme. Nicht gerade ein Frühlingsgetränk.

Zugegeben, viel von dem Überdruss entsteht natürlich dadurch, dass man als Rezensent so Buch auf Buch auf Buch mit der immer gleichen Stimmung liest - so liest kein normaler Mensch, und vielleicht ist ja so eines dieser Bücher mal ganz schön. Trotzdem, wer vom Lesen Erschütterung erwartet, Wahrheit und Notwendigkeit, wird es in diesen Melancholiefibeln nicht finden.

Kolja Mensings Buch "Minibar" ist von all diesen am schönsten, weil es sich nicht kunstvoll aufbläht, sondern kleine Blicke in enttäuschte Leben wirft. Aber auch hier wird dem Leser die Luft nach der Hälfte der Geschichten vor lauter Stillstand knapp.

Antje Rávic Strubel führt in ihrem Roman "Kältere Schichten der Luft" ihre Heldin aus Halberstadt nach Schweden, in eine wahre Liebesexplosion. Eine lesbische Liebesgeschichte, wahnsinnig romantisch, die alles wagt, alle Vorsichten vergisst, alle Lebensmöglichkeiten für einen Moment wirklich werden lässt. Doch am Ende ist auch hier wieder - Halberstadt. Am Ende auch hier der ernüchternde Satz: "Er weiß, daß diesen Tagen, in denen sie anwesend war, nichts folgen wird. Nichts außer einem langen Warten."

Wie glücklich ist man bei all dem Warten und den Wonnen der Gewöhnlichkeit über Dieter Rotmunds Ohr. Rotmund ist der Held in Genazinos neuem Buch, und sein Ohr kommt ihm abhanden. Er sitzt in einer Kneipe, schaut ein Fußballspiel an, der Lärm wird immer lauter, und plötzlich - "Plötzlich sehe ich unter einem der vorderen Tische ein Ohr von mir liegen. Es muß mir im Gebrüll unbemerkt abgefallen sein." Und damit, mit diesem Einbruch der absoluten Unwahrscheinlichkeit in die Welt der totalen Wahrscheinlichkeit und Vorhersehbarkeit und Mittelmäßigkeit, beginnt eine so wahnsinnig komische, abgründige Geschichte, wie sie lange nicht mehr zu lesen war. Gerade hatte sich der Held vorgenommen, mit den Kompliziertheiten des Lebens überhaupt nicht mehr in Berührung zu kommen und "meinen Alltag so einzurichten, daß ich nur noch einfache Verhältnisse mit einfachen Personen darin vorfinde". Und dann verliert er also dieses Ohr, und alles gerät ins Wanken. Er verliert die Frau, einen Fußzeh und noch einen, und schließlich sitzt er zitternd am Abgrund seiner Welt und wartet auf den Untergang.

Auch in Ingo Schulzes Erzählungsband "Handy" geht immer wieder eine Welt unter. Er erzählt diese Untergänge wie nebenbei, präzise, spielerisch, altmodisch im Ton, "Geschichten in alter Manier" heißt es schon im Untertitel, und wer somit eher kunsthandwerkliche Fingerübungen erwartet hatte, sieht sich beim Lesen getäuscht. Es ist nicht so aufregend und wagemutig und widerständig wie sein Großroman "Neue Leben" aus dem vorletzten Jahr, dafür lässiger, einfacher, ruhiger und einfach sehr, sehr schön geschrieben. Und zu den Accessoires des Bücherfrühlings muss man neben dem Rotwein der Damen und dem Ohr Dieter Rotmunds unbedingt Ingo Schulzes Orangenschale zählen. Denn dieser Moment des Glücks und der Wahrheit, wie der völlig betrunkene Erzähler in der Geschichte "Keine Literatur oder Epiphanie am Sonntagabend" seine Tochter über das wahre Wesen einer achtlos weggeworfenen Orangenschale aufklärt, wird, wer es einmal gelesen hat, so schnell nicht mehr vergessen.

"Keine Literatur" heißt diese schönste Geschichte des Bandes, und das ist natürlich irgendwie traurig für die Literatur, dass überall, wo es schön und spannend wird, sie sich distanziert und der Autor so tut, als sei das jetzt das Leben und also viel mehr als schnöde Literatur. Oder, weil die Kunst hier fehlt, vielleicht auch weniger.

Keine Literatur hat auch der Dokumentarfilmer Andres Veiel geschrieben. Sein Buch heißt "Der Kick", die Geschichte des unglaublich brutalen, skrupellosen Mordes an dem Jugendlichen Marinus Schöberl in Potzlow in der Uckermark vor den Augen der Bevölkerung vor einigen Jahren. Es ist eigentlich nur das Zusatzbuch seines Theaterstücks und Films, unter dem gleichen Titel im letzten Jahr auf der Bühne und im Kino zu sehen. Aber es ist unendlich viel mehr als nur das nachgereichte Drehbuch eines Films. Es ist das erschütternde Dokument einer unfassbaren Tat, die Veiel nach all seinen Recherchen auch nicht fassbarer machen kann und will. Die Geschichte einer inneren Leere auch, die gefüllt wird in einer plötzlichen Nacht der totalen Gewalt, in der in drei Jugendlichen langsam der Wille wächst zu einer letzten, bösen Tat. Und wie sich Veiel da hineinbohrt in die Geschichte der Tat, die Geschichte der Täter, des Opfers, der Mordnacht und die ganze Geschichte des Dorfes von 1944 bis heute erzählt, das ist so genau, erschütternd, unglaublich und wahr, wie es Literatur nur in ganz, ganz seltenen Fällen vermag. Am Ende spielen die drei Jugendlichen das Finale eines Films nach, das Finale von "American History X", eines Films gegen rechte Gewalt, in dem ein schwarzer Jugendlicher gezwungen wird, in den Bürgersteig zu beißen, bevor die Täter ihm ins Genick springen. Marinus Schöberl muss in den Futtertrog eines Schweinestalls beißen. Dann springen seine Peiniger.

Das Buch reißt einen heraus aus aller melancholischen Selbstbetrachtung. Ein offenes Fenster. Ins Grauen der Gegenwart.

VOLKER WEIDERMANN

Franziska Gerstenberg: "Solche Geschenke", Schöffling, 18,90 Euro; Wilhelm Genazino: "Mittelmäßiges Heimweh", Hanser, 17,90 Euro; Harriet Köhler: "Ostersonntag", KiWi, 17,90 Euro; Kolja Mensing: "Minibar", Verbrecher-Verlag, 13 Euro; Silke Scheuermann: "Die Stunde zwischen Hund und Wolf", Schöffling, 17,90 Euro; Ingo Schulze: "Handy", Berlin, 19,90 Euro; Johanna Straub: "Das Zebra hat schwarze Streifen, damit man die weißen besser sieht", Liebeskind, 16,90 Euro; Antje Rávic Strubel: "Kältere Schichten der Luft", S. Fischer, 17,90 Euro; Andres Veiel: "Der Kick", DVA, 14,95 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Die Zeitredaktion hat sich nicht auf eine Meinung zu Wilhelm Genazinos neuem Roman "Mittelmäßiges Heimweh" einigen können, und lässt Eberhard Falcke und Ulrich Greiner pro und contra Position beziehen. Als Genazino-Fan hat Falcke in dem Roman alles gefunden, was er zu seinem Glück braucht: die unvergleichliche Haltung seines Helden zwischen kontrollierter Verzweiflung und tollkühner Bescheidenheit", die Genazino-typische "Peinlichkeitsverdichtung" und den unnachahmlichen Blick aufs Unwesentliche. Dass bei Genazino keine "superinteressanten Charaktere" zu finden seien, mache genau die Größe dieses Autors aus. Greiner ist dagegen ganz anderer Meinung. Für ihn hat sich Genazinos literarisches Rezept, Alltagsbanalitäten "humorvoll nachsichtig" zu verdoppeln, erschöpft. Immer die gleichen sich selbst befragenden Gestalten, die Greiner "manchmal klug", aber immer "fruchtbar harmlos" findet. Und die viel beschworenen Witze Genazinos findet er einfach nur schlecht.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Abermals große, makellose Literatur - in diesem Fall der Glücksfall von einem Roman." Edo Reents, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.01.07

"Die Fähigkeit zu genauer Beobachtung alltäglicher Szenen, der Sinn für Situationskomik und die Neigung, aus dem Beiläufigsten die condition humaine zu deuten - all dies zeichnet Genazino zweifellos aus." Ulrich Greiner, Die Zeit, 08.02.07

"Die Deutung dieses Geschehens bleibt, wie bei Kafka, wie bei Borges, den Lesern überlassen. Klar ist aber: Wilhelm Genazino hat sich, nach einigen Jahrzehnten stetiger Ernte, doch noch vom Acker gemacht. Er hat sich ein neues Feld erschlossen." Martin Lüdke, Frankfurter Rundschau, 07.02.07

"Ganz auf der Höhe seiner Kunst. So gibt es hier auch inhaltlich wieder das volle Genazino-Programm: Humor und Melancholie, Ironie und Alltag." Gerrit Bartels, Der Tagespiegel, 06.02.07

"Zu Beginn des Romans lässt Genazino das Tragische auf ebenso selbstverständliche wie phantastische Weise indie Handlung einbrechen. Erstaunlich, dass es ihm gelingt, daraus einen hinreißenden Roman zu entwickeln. Wie ist das möglich?" Jan Bürger, Literaturen, 03/07

"Im Zeitalter der lauten und schrillen Selbstdarsteller hat Wilhelm Genazino einen Nomaden der Grossstadt geschaffen, der somnambul durchs Leben torkelt und dabei stets etwas weniger wird, der allmählich an Seele und Körper zerbrökelt und zerfasert und doch geflissentlich über seinen Zerfall hinwegsieht." Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung, 03.02.07

"In der Nachfolge Kafkas hat Genazino seine Poesie der Übergenauigkeit von Roman zu Roman perfektioniert ... ein kleines Meisterwerk." Jan Bürger, Literaturen, 03/07

"Ein hervorragender Roman. Im besten Sinne irritierend, mit reichlich Gelegenheit, sich selbst im Buch zu sehen. Und er ist sogar lustig - ausgerechnet an den schmerzlichsten Stellen." Brigitte, 14.03.07

"Mit schwebender Leichtigkeit berichtet er von niedergeschlagenen Seelen und den Belastungen des Angestelltendaseins." Wolfgang Schneider, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.03.07

"Ein Genazino-Roman ist wie ein zartgraues, luftiges Netz, in dem man für eine Weile festhängt, doch zugleich auch schwebt, losgelöst von eigenen Malaisen durch das angenehme Gruseln angesichts der kleinen und mittelgroßen Malheurs des Protagonisten." Kristina Maidt-Zink, Süddeutsche Zeitung, 20.03.07
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