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Mittelwärts - Sequenzen/ ICH NAHM mein Kindheitsflüßchen auf den Rücken/ mit Gras im Mund mit toten Fischen/ mein Rücken schmerzte nicht mit Gras/ kein Ruderschlag kein Nachen, ich nahm's/ nicht schwer und trug es weit über das Land/ das Land so flach gespreizte Straßenzüge/ die Rippen waren kräftig auch die Schultern/ schmerzten nicht, im Mund die Sprache fremd/ doch sehr klein blieb das Flüßchen wortlos/ in einem großen Land mit Gras im Mund/ es rann und tröpfelte in einer Spur/ in einem großen Land gespreizter Himmel/ ich hatte nie gedacht, daß ich es weitertrüge/ mit Entzücken mit toten…mehr

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Produktbeschreibung
Mittelwärts - Sequenzen/ ICH NAHM mein Kindheitsflüßchen auf den Rücken/ mit Gras im Mund mit toten Fischen/ mein Rücken schmerzte nicht mit Gras/ kein Ruderschlag kein Nachen, ich nahm's/ nicht schwer und trug es weit über das Land/ das Land so flach gespreizte Straßenzüge/ die Rippen waren kräftig auch die Schultern/ schmerzten nicht, im Mund die Sprache fremd/ doch sehr klein blieb das Flüßchen wortlos/ in einem großen Land mit Gras im Mund/ es rann und tröpfelte in einer Spur/ in einem großen Land gespreizter Himmel/ ich hatte nie gedacht, daß ich es weitertrüge/ mit Entzücken mit toten Fischen nahm ich/ mein Kindheitsflüßchen flach und sprachlos jetzt/ der Mund der Rücken aufrecht gegen die Sonne/ grüne steile Hänge rundum und trug es weit.'Ursula Krechels Bilder sind oft von einer Schönheit, die inder gegenwärtigen Lyrik ihresgleichen sucht.'Alexander von Bormann, Sender Freies Berlin'Fesselnder, verstörender, konzentrierter, formstrenger hatsie nie geschrieben...' Michael Braun, Stuttgarter Zeitung
Autorenporträt
Krechel, UrsulaUrsula Krechel, Jahrgang 1947, studierte Germanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte. Sie lebt als freie Autorin in Berlin. Für ihre Lyrik, Prosa, Theaterstücke und Essays erhielt sie zahlreiche Preise und Ehrungen. Bei zu Klampen veröffentlichte sie »Mittelwärts« (2006).Kattner, HeinzHeinz Kattner, geboren 1947 in Hildesheim, lebt und arbeitet in Leestahl bei Lüneburg/Niedersachsen. Studium der Pädagogik (Theologie, Deutsch, Kunst), Schriftsteller, Lektor, Dozent, Lehrauftrag an der Universität, Gründer und Berater verschiedener literarischer Aktivitäten u.a. Literaturbüro und Heine-Stipendium im Heinrich-Heine-Haus Lüneburg. Lektor und Herausgeber der »Lyrik Edition« im zu Klampen Verlag. Darin veröffentlichte er »Worin noch niemand war« (1987), »Rückreise« (1990), »Nachfahren« (1995), »Wasser Elegien« (1997), »Morgen Blaues Tier« (1997), »Nachtgeviert« (1997, 2014), »Klarträumer« (1998), »Wetterpapiere« (1998), »Préludes« (1998), »Schierling und Stern« (1999), »Tagwerk« (1999), »Hingegend« (1999, 2001), »Verlässliche Schatten« (2000), »Immer wieder alles« (2000, 2001), »Blut im Schuh« (2001), »Neue Heiterkeit« (2001), »Unauffälliges Zittern« (2001), »Ebene der Fluss« (2002), »Verschlossene Kammern« (2002), »Postkarte für Nofretete« (2003), »Rüc

kseite der Gesten« (2003), »Verzückte Distanzen« (2004, 2013), »Die Leuchttürme tun was sie können« (2004), »Ohne Botschaft« (2005), »Die Ordnung des Schnees« (2005), »Mittelwärts« (2006), »Male« (2006), »Als riefe jemand den eigenen Namen« (2007), »Schöner Platz« (2007), »Reglose Jagd« (2007, 2014) und zuletzt »Lautloses Rufen« (2013).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Ein bisschen enttäuscht wirkt Nico Bleutge vom jüngsten lyrischen Werk Ursula Krechels. Die Autorin spürt in ihrem Langgedicht "Mittelwärts" dem amerikanischen Vorstadtleben nach, das sie während einer Gastprofessur in St. Louis kennen gelernt hat, und taucht dabei auch in die eigene Erinnerungswelt ab, stellt der Rezensent fest. Krechel weise zwar versteckt auf Walt Whitman mit seinem Glauben an eine Einheit von Ich und Welt hin, mache aber gleichzeitig deutlich, dass die Welterfahrung des lyrischen Ich ihres Gedichts längst nicht mehr ungebrochen ist, so der Rezensent. Nicht gefallen haben ihm die Einschübe mit betont lautmalerischem Charakter und auch das Insistieren auf Gefühle von Fremdheit und Selbstverlust des Ich im fremden Land ist dem Rezensenten zu aufdringlich. Das findet Bleutge deshalb so bedauerlich, weil er ansonsten von Krechels versierten Variationen der Motive sehr eingenommen ist.

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