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  • Broschiertes Buch

McCormack, bekannt durch wegweisende Studien wie "Tief in Bayern", hat sich in ein neues Abenteuer gestürzt: Berlin. Voll wissenschaftlicher Neugier erforscht er die Geheimnisse der deutschen Hauptstadt und ihrer Einwohner. Dabei stößt er auf manch Eigentümliches und Wissenswertes, das er in seiner unverwechselbaren, mal ironisch-bissigen, mal heiter-liebevollen Art präsentiert.

Produktbeschreibung
McCormack, bekannt durch wegweisende Studien wie "Tief in Bayern", hat sich in ein neues Abenteuer gestürzt: Berlin. Voll wissenschaftlicher Neugier erforscht er die Geheimnisse der deutschen Hauptstadt und ihrer Einwohner. Dabei stößt er auf manch Eigentümliches und Wissenswertes, das er in seiner unverwechselbaren, mal ironisch-bissigen, mal heiter-liebevollen Art präsentiert.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.06.2000

Deutschland

"Mitten in Berlin. Feldstudien in der Hauptstadt" von R. W. B. McCormack. Verlag C. H. Beck, München 2000. 198 Seiten, einige Abbildungen. Broschiert, 29,80 Mark. ISBN 3-406-42150-4.

Nach eigenen Angaben hat der amerikanische Ethnologe R. W. B. McCormack für sein Buch "Mitten in Berlin" vierzehn Tage in der deutschen Hauptstadt recherchiert. Bei der Lektüre seines Werkes wundert man sich jedoch, dass er es überhaupt so lange in dieser Stadt ausgehalten hat. Den Dutzenden von jüngeren Publikationen zum Trotz, die mit Hochglanzbildern die Aufbruchstimmung in der deutschen Kapitale beschwören, bot sich McCormack nichts als Abstruses. Wichtigster Gewährsmann war dabei Karl Scheffler, der immerhin schon vor neunzig Jahren in seinem Buch über Berlin zu dem Schluss kam, man könne diese Stadt nicht lieben. Heute noch, so vernahm es der Amerikaner, reden die Berliner verquer wie damals. Die Verneinung werde in Wendungen wie "Nich' in de Hand" oder "Scheibe, sagt Cicero" gekleidet. In Wahrheit muss man sich freilich die Hacken ablaufen, um solch alten Sprachwitz noch zu hören. Doch offensichtlich ist der Autor weit herumgekommen. Jeder Bezirk lege es heute darauf an, wenigstens eine Flaniermeile sein Eigen zu nennen. Merkwürdigerweise wird aber kaum ein Ausgehviertel szenisch beschrieben, vielmehr beschränkt sich McCormack auf ein verallgemeinerndes, geistreiches Plaudern. Es ist ein schreckliches Volk, das nunmehr nach Berlin zieht: "Die neuen Urbaniten zerfallen grob in Bonzen, Proles, Flaneure und Gruftis." Sie kommen daher wie die Hottentotten: "Stretch-Ware in Neonfarben; Lack- und Latexhosen; baggy-pants im Stil der Pluderhosen des 16. Jahrhunderts." Ausschauen tut's da überhaupt: "Böswillige sahen im Durcheinander der Fassaden die Verwirrung eines rohen Kolonialspöbels." Knapp dreißig Kapitel mit Überschriften wie "Bauen", "Liebesleben" oder "Morbidität" werden dargeboten, und der Leser kann sich sicher sein, dass der Autor stets zu denselben niederschmetternden Ergebnissen kommt. Wer also immer schon vorhatte, nicht nach Berlin zu fahren, dem sei dieses Buch empfohlen. (eiz)

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Der Rezensent mit dem Kürzel "eiz" ist nicht überzeugt von der durchweg negative Einschätzung Berlins durch den Autor. In seiner knappen Besprechung weist er darauf hin, dass McCormack zwar anscheinend viel gesehen habe, seine Beobachtungen allerdings lediglich in "verallgemeinerndem, geistreichen Plaudern" wiedergebe, statt farbig zu beschreiben. Und so scheint sich der Rezensent höchstens darüber zu amüsieren, dass der Autor stets "zu denselben, niederschmetternden Ergebnissen" kommt, ernst nehmen kann er sie nicht.

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