Nach 1989 konnten viele tschechische Emigranten nach langer Zeit im Westen in ihre Heimat zurückkehren. Doch die Rückkehr gestaltete sich schwieriger als angenommen. Zu vieles hatte sich in der Heimat gewandelt, zu sehr hatten auch sie selbst sich im Exil verändert. Immer wieder schlug ihnen von den Daheimgebliebenen ein Klischee entgegen: "Während wir hier gelitten haben, habt ihr es Euch im Westen gut gehen lassen." Die Emigration galt nicht als Plus im Lebenslauf. Dennoch nahmen die Remigranten durchaus Einfluss auf die postkommunistische Entwicklung des Landes. Sie leiteten interkulturelle Transferprozesse zwischen Exil- und Heimatland ein und trugen damit nicht unbedeutend zur Demokratisierung ihrer Heimat bei.
Die Autorin beleuchtet die biographischen Erfahrungen remigrierter tschechischer Eliten auf ihren Wegen zwischen Ost und West auf Basis zahlreicher Interviews. Dabei stehen sowohl die individuellen Alltagserfahrungen der Remigranten als auch die interkulturellen Transferprozesse im Fokus der kulturvergleichenden Analysen. So entsteht ein dichtes und buntes Bild der tschechischen Emigration und Remigration, das zugleich viele Facetten der tschechischen Gesellschaft widerspiegelt.
Die Autorin beleuchtet die biographischen Erfahrungen remigrierter tschechischer Eliten auf ihren Wegen zwischen Ost und West auf Basis zahlreicher Interviews. Dabei stehen sowohl die individuellen Alltagserfahrungen der Remigranten als auch die interkulturellen Transferprozesse im Fokus der kulturvergleichenden Analysen. So entsteht ein dichtes und buntes Bild der tschechischen Emigration und Remigration, das zugleich viele Facetten der tschechischen Gesellschaft widerspiegelt.
Neben einer umfangreichen Auswertung deutscher und tschechischer Literatur sowie biografischer und literarischer Quellen zieht sie [die Autorin] dazu auch mehr als 20 Interviews mit Remigranten heran, die sie selbst geführt hat. Diese Verbindung von Quellengattungen und Methoden aus unterschiedlichen Disziplinen erscheint im Hinblick auf die Transformationsforschung als recht innovativ, wenngleich der weitgehende Bezug auf vergleichsweise wenige Einzelfälle eine zu große Verallgemeinerung nur schwerlich zuzulassen scheint. Dennoch kommt Scholl-Schneider zu interessanten Befunden [...] - Martin Munke auf: pw-portal.de