Eigentlich zählte sich Malte immer zu den Guten. Nun aber hat sich der Familienvater selbst ins Exil verbannt und versteckt sich ausgerechnet an dem Ort, den er am meisten verachtet: im verwahrlosten Kleingarten seines eigenen Vaters. Der Job als Journalist hat ihn ausgebrannt, die Ehe steckt in einer Krise und sein Sohn schimpft ihn bloß noch einen Heuchler. Noch schwerer wiegt jedoch etwas anderes: Um sich vor der Verantwortung für seinen cholerischen, demenzkranken Vater zu drücken, hat Malte sich auf einen fragwürdigen Deal eingelassen - mit katastrophalen Folgen. Ein Roman über das durchsickernde Gift toxischer Männlichkeit von einer Generation zur nächsten und einen Mann, der erst unter Schmerzen lernen muss, was es heißt, wirklich Verantwortung zu übernehmen - als Vater, als Partner, als Sohn.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensent Cornelius Wüllenkemper kann Frank Rudkoffsky die allzu großen literarischen Ambitionen verzeihen, die sich laut Rezensent in verschachtelten Zeitebenen oder auch in einer Unzahl von Nebensträngen der Handlung niederschlägt. Als gut beobachtete Milieustudie aus dem Laubenpieperbiotop und tragikomisches Porträt eines ausgebrannten Journalisten auf Selbstsuche taugt das Buch hervorragend, versichert der Rezensent. Allerhand heiße Themen, von Corona über Gentrifizierung und Gender bis Homophobie, Klima und Migration machen den Roman außerdem interessant, findet Wüllenkemper.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Frank Rudkoffsky ist ein Meister der Entlarvung. [...] Ein herrlich bissiges, wütendes und kluges Buch, das aktueller nicht sein könnte. Lest es, wenn ihr mutig seid!" "Wie schon beim Vorgänger-Roman »Fake« [...] beweist Rudkoffsky auch diesmal Gespür für Entwicklungen, welche das gesellschaftliche Werteverständnis unter Spannung setzen. Er verwebt sie dabei mit journalistischer Präzision und großem Einfühlungsvermögen zu einer Bestandsaufnahme im Kleinen." LIFT - Das Stuttgart Magazin