Existenz ist ein Modus. Die Frage, was ein Modus ist, wird in diesem Buch im Rückgang auf die in der mittelalterlichen Philosophie erkannte Verknüpfung von Modalität und synkategorematischen Operatoren beantwortet. Was im Hintergrund steht, ist die aristotelische Auffassung des Urteils, nach der der Kopula eine synkategorematische Funktion, und zwar die einer consignificatio compositionis und einer consignificatio temporis, zukommt. Im Ausgang davon wird nicht nur der Wendepunkt der traditionellen Metaphysik, der Kantsche Kritizismus, sondern auch die neuen Fragestellungen Martin Heideggers nach dem Sinn von Sein, erklärt: Die transzendentale (Kant) und die ontologische (Heidegger) Interpretation der Kopula sind nur auf Grund ihrer mitbedeutenden, d.h. ihrer modalen Funktion, verständlich.