"Katja Eichinger hat nicht nur ihren ganz eigenen modischen Stil, auch ihre Texte sind unverkennbar einzigartig. Großes Kino für den Kopf." Christiane Arp, Chefredakteurin Vogue "Ich liebe Katja Eichingers Buch, ich habs gelesen, ich habs verschlungen." Iris Berben Was erzählen wir über uns, wenn wir uns anziehen? In zehn persönlichen Essays denkt Katja Eichinger über die Macht der Mode nach - hellwach, persönlich und voller überraschender Einsichten in Zeitgeist und Popkultur. Sie schreibt über Fast Fashion und Nachhaltigkeit, über die Träume und Hoffnungen, die wir mit unserem Äußeren verbinden, über die Sehnsucht nach Selbstwert und Einzigartigkeit im digitalen Zeitalter und über Mode als politische Geste. Ein radikal vergnügliches Buch, geschrieben mit großem Gespür für die Sprache der Mode heute. Mit Fotos des Fotografen Christian Werner.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.04.2020Mode Welche Freude es macht, Katja Eichingers Buch "Mode und andere Neurosen" zu lesen, lässt sich am besten anhand der frühen Szene beschreiben, in der sie, als der Philosoph Jürgen Habermas einen Biergarten am Starnberger See betritt, nicht aufhören kann, auf dessen Nike-Sneaker zu starren, Modell "Free Ultra". Von einem Smalltalk-gerechten Referat von Habermas' Theorie vom zwanglosen Zwang des besseren Arguments über eine packende Geschichte der Streetwear und deren Kaperung durch die Superreichen, die in der Ernennung Virgil Ablohs zum Chefdesigner für Louis Vuittons Männerkollektion ihren Höhepunkt fand, gelangt Eichinger zum Überwachungsregime der Gegenwart und wieder zurück zu Habermas' Sneakern. Und hat damit die Widersprüche von Ideologie und Wirklichkeit, von Selbst- und Fremdbild, die die Mode bestimmen, maximal aufgespannt.
Statt eine Theorie der Mode zu entwerfen, blickt Eichinger durch ihre eigenen Augen. Auf Bärte, Botox oder den zerstörerischen Fast-Fashion-Hype. Staunt und wundert sich, formuliert Fragen. Und stellt Erklärungsmöglichkeiten in den Raum, die fast immer verfangen. Mit Sigmund Freud und dem Künstler Grayson Perry macht sie Handtaschen als Symbol für das weibliche Geschlechtsorgan lesbar. Und zeigt, dass Selfies nicht schlicht Ausdruck von Geltungssucht sind, sondern öffentliche Anerkennung der eigenen Verletzlichkeit. Sehr schönes Gimmick: die Fotos von Christian Werner. (Aufbau, 208 S., 20 Euro).
kjr
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Statt eine Theorie der Mode zu entwerfen, blickt Eichinger durch ihre eigenen Augen. Auf Bärte, Botox oder den zerstörerischen Fast-Fashion-Hype. Staunt und wundert sich, formuliert Fragen. Und stellt Erklärungsmöglichkeiten in den Raum, die fast immer verfangen. Mit Sigmund Freud und dem Künstler Grayson Perry macht sie Handtaschen als Symbol für das weibliche Geschlechtsorgan lesbar. Und zeigt, dass Selfies nicht schlicht Ausdruck von Geltungssucht sind, sondern öffentliche Anerkennung der eigenen Verletzlichkeit. Sehr schönes Gimmick: die Fotos von Christian Werner. (Aufbau, 208 S., 20 Euro).
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»Eichingers Buch ist ein wertvolles Logbuch durch den ästhetischen Dschungel der Gegenwart.« Merle Hilbk Lausitzer Rundschau 20200625
Mode Welche Freude es macht, Katja Eichingers Buch "Mode und andere Neurosen" zu lesen, lässt sich am besten anhand der frühen Szene beschreiben, in der sie, als der Philosoph Jürgen Habermas einen Biergarten am Starnberger See betritt, nicht aufhören kann, auf dessen Nike-Sneaker zu starren, Modell "Free Ultra". Von einem Smalltalk-gerechten Referat von Habermas' Theorie vom zwanglosen Zwang des besseren Arguments über eine packende Geschichte der Streetwear und deren Kaperung durch die Superreichen, die in der Ernennung Virgil Ablohs zum Chefdesigner für Louis Vuittons Männerkollektion ihren Höhepunkt fand, gelangt Eichinger zum Überwachungsregime der Gegenwart und wieder zurück zu Habermas' Sneakern. Und hat damit die Widersprüche von Ideologie und Wirklichkeit, von Selbst- und Fremdbild, die die Mode bestimmen, maximal aufgespannt.
Statt eine Theorie der Mode zu entwerfen, blickt Eichinger durch ihre eigenen Augen. Auf Bärte, Botox oder den zerstörerischen Fast-Fashion-Hype. Staunt und wundert sich, formuliert Fragen. Und stellt Erklärungsmöglichkeiten in den Raum, die fast immer verfangen. Mit Sigmund Freud und dem Künstler Grayson Perry macht sie Handtaschen als Symbol für das weibliche Geschlechtsorgan lesbar. Und zeigt, dass Selfies nicht schlicht Ausdruck von Geltungssucht sind, sondern öffentliche Anerkennung der eigenen Verletzlichkeit. Sehr schönes Gimmick: die Fotos von Christian Werner. (Aufbau, 208 S., 20 Euro).
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Statt eine Theorie der Mode zu entwerfen, blickt Eichinger durch ihre eigenen Augen. Auf Bärte, Botox oder den zerstörerischen Fast-Fashion-Hype. Staunt und wundert sich, formuliert Fragen. Und stellt Erklärungsmöglichkeiten in den Raum, die fast immer verfangen. Mit Sigmund Freud und dem Künstler Grayson Perry macht sie Handtaschen als Symbol für das weibliche Geschlechtsorgan lesbar. Und zeigt, dass Selfies nicht schlicht Ausdruck von Geltungssucht sind, sondern öffentliche Anerkennung der eigenen Verletzlichkeit. Sehr schönes Gimmick: die Fotos von Christian Werner. (Aufbau, 208 S., 20 Euro).
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