Die Kombination der Themenkomplexe zeitgenössische Mode, Wirtschaft und Ethik vereint konzeptuelle Widersprüche, die es zu untersuchen gilt. Der Ausgangpunkt ist eine Untersuchung zum Thema Ethical Fashion, einem Phänomen, das sich aktuell in verschiedenen ambivalenten Spannungsfeldern bewegt: einerseits dem Eingeständnis, dass ein praktisches Umdenken in der Produktion und in den Konsum- und Alltagspraktiken der zeitgenössischen Mode aber auch der Wirtschaft und Gesellschaft notwendig geworden ist, andererseits eine gewisse Ohnmacht gegenüber der Umsetzung in einem globalen Kontext und der Beobachtung, dass immer mehr Modefirmen und Unternehmensberatungen Ethical Fashion schon als gewinnbringende Image-, Konzern-, und Markenpolitik vereinnahmt haben. Die Leitfragen, auf diese Spannungsfelder blickend, lauten: Wird der Begriff Ethik in der Modeindustrie überstrapaziert und teils instrumentalisiert und verwertet? Wird über den Trend Ethical Fashion auch ,,Greenwashing" betrieben und wie kann man damit umgehen? Sind KonsumentInnen bereit für ethischen Konsumismus und kann Mode produzieren per se jemals ethisch korrekt sein? Was bedeutet ,,ethisch korrekt" in einem globalen Kontext?
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