Die Mode war schon »nutzergeneriert«, lange bevor der Begriff überhaupt aufkam: Was gerade »in Mode ist«, wird von Menschen bestimmt, die aus freien Stücken Produkte kaufen und tragen. Populäre Ästhetiken, die das Zeitgefühl prägen, sind das Ergebnis vielfältiger sozialer Aushandlungsprozesse. Die Kulturwissenschaftlerin Diana Weis untersucht, welche Rolle die Mode als Basis individueller Selbststilisierung in den Sozialen Netzwerken spielt, und stellt die Frage, ob die neuen Modebilder nicht auch neue Menschen generieren.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Andrea Gnam hat einiges auszusetzen an diesem schmalen Buch von Diana Weis zu digitalen Modebildern. Schon die einzige im Buch aufgestellte These - der zeitgenössischen Mode fehle es an "Innovation" - erscheint der Kritikerin recht dünn. Wenn Weis im weiteren Verlauf dann Strategien von Modelabels und Influencern untersucht, mit allerhand "Theoriepartikeln", aber sämtliche Erläuterungen in die Anmerkungen packend, vermisst die Kritikerin nicht nur "historische Einordnung", sondern auch "begriffliche Trennschärfe". Mängel in der Darstellung der Fotografiegeschichte und das Fehlen von Aspekten wie Nachhaltigkeit oder Ideen zum Upcycling, fand Gnam zu ihrem Unmut auch nicht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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