Der aufwendig gedruckte Band zieht mit 150 Fotografien erstmals eine Bilanz der Arbeit von Roger Melis als einem der bekanntesten Modefotografen der DDR. Die Bilder dokumentieren auf eindrucksvolle Weise, dass und wie es engagierten Designerinnen und Redakteurinnen gelang, eine zeitgemäße, alltagstaugliche und trotzdem reizvolle Mode für die berufstätige Frau zu entwickeln. Zugleich bezeugen sie die Vorliebe des Fotografen für die natürliche Ausstrahlung stolzer, selbstbewusster Frauen. Die Fotos von Roger Melis meiden alles Unnatürliche und Posenhafte, sie verlangen von den Mannequins keine Verrenkungen und keine Entblößungen, sondern behandeln sie - lange bevor das Konzept des »Supermodels« populär wurde - achtungsvoll als Persönlichkeiten. Lebendige Fotos im Reportagestil wechseln dabei mit Studioaufnahmen, die oft zu subtilen Porträts geraten, wo es eigentlich nur einen Pullover oder ein Kleid vorzustellen gilt. Sowohl die Mode selbst als auch die Art, sie ins Bild zu setzen,beweisen dabei immer wieder zeitlose Modernität.