Wie werden Bewegungen gelernt? Dieser Text versucht, jene Betrachtungsweise zu explizieren, die für Lehr- Lern-Situationen, als sinnvoll erachtet werden kann. Dabei werden auf hermeneutischem Wege sowohl Ergebnisse empirisch-analytischer Zugangsweisen der Kognitionswissenschaften als auch philosophisch- anthropologische Theorien des Lernens erschlossen. Ziel ist es, grundlegende Strukturen, die beim Lernen von Bewegungen eine Rolle spielen, darzustellen. Zu diesem Zweck werden systemtheoretische, konnektionistische und modulare Konzepte zum Phänomen Bewegung bearbeitet und im Anschluss daran die diesen Ansätzen zu Grunde liegende Verobjektivierung des Lernenden aus anthropologscher Sicht kritisch betrachtet. Einer der Schwerpunkte liegt in der Konzeption eines weltoffenen und begründet handelnden Lernsubjekts. Insbesondere die Erörterung der Auseinandersetzung des Individuums mit zu erschließenden Inhalten sowie die sich im Mensch-Welt-Bezug konstituierenden Bedeutungen von (Lern-)Gegenständen soll Aufschluss darüber geben, warum Lernprozesse initiiert werden und welche Verlaufseigenschaften dabei charakteristisch sind.