Die aktuellen Entwicklungen rund um die Haltezeiten der Züge in den Stationen stellen die Betriebsplanung sowie Betriebsführung im Bereich des spurgeführten Verkehrs vor beträchtliche Herausforderungen. Die Kenntnis der zu erwartenden mittleren Haltezeiten sowie ihrer Variationsbreite gewinnt dabei für eine effiziente Nutzung der Infrastruktur und eine zufriedenstellende Betriebsqualität immer mehr an Bedeutung. Im Rahmen dieser Arbeit wird ein Modell zur linienbezogenen Prognose von Verkehrshaltezeiten in spurgeführten Verkehrssystemen entwickelt. Hierzu werden zunächst die zentralen Einflussfaktoren der Haltezeit sowie deren Zusammenhänge strukturiert dargestellt und quantifiziert. Dabei wird besonders auf das bei einer situativen Zugfolgezeit zu erwartende Fahrgastaufkommen, die Verteilung der Ein- und Aussteiger auf die Fahrzeugtüren sowie die resultierenden Fahrgastwechselzeiten eingegangen. Auf dieser Basis erfolgt dann - unter anderem mittels bedienungstheoretischer Ansätze - eine Modellierung der Verteilungsfunktion des Zeitbedarfs, der für den Fahrgastwechsel sowie die hierfür erforderlichen vor- und nachgelagerten Prozesse anzunehmen ist. Der postulierte Ansatz ermöglicht eine hohe Prognosegüte und beschränkt sich hinsichtlich des Datenbedarfs auf typischerweise in Verkehrsunternehmen verfügbare Daten.
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