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Die "große Erzählung" der Moderne bedurfte immer der Konstruktion von "Gegenwelten", um sich selbst zu beschreiben. Diese Grenzziehungen scheinen aber erst retrospektiv jene Trennschärfe zu behaupten, die den Selbstbeschreibungen der Moderne Eindeutigkeit verleiht: Um 1900 sind die Leitbilder "Moderne" - "Tradition" - "Gegenmoderne" keineswegs klar im sozialen Raum zu verorten, ist das jeweils "Andere" ebenso mehrdeutig wie der Topos der Moderne selbst.Die Simultanität von politischen Strategien der Moderne und kulturellen Imaginationen der Gegenmoderne, die ambivalenten Codierungen von…mehr

Produktbeschreibung
Die "große Erzählung" der Moderne bedurfte immer der Konstruktion von "Gegenwelten", um sich selbst zu beschreiben. Diese Grenzziehungen scheinen aber erst retrospektiv jene Trennschärfe zu behaupten, die den Selbstbeschreibungen der Moderne Eindeutigkeit verleiht: Um 1900 sind die Leitbilder "Moderne" - "Tradition" - "Gegenmoderne" keineswegs klar im sozialen Raum zu verorten, ist das jeweils "Andere" ebenso mehrdeutig wie der Topos der Moderne selbst.Die Simultanität von politischen Strategien der Moderne und kulturellen Imaginationen der Gegenmoderne, die ambivalenten Codierungen von Modernität und Tradition zeigen sich in widersprüchlichen "cultural patterns", die in der ethnisch-nationalen Gemengelage Zentraleuropas zusätzlich an Komplexität gewinnen. "Wien und Zentraleuropa um 1900" wird so zum Anschauungsfeld für jene Konfliktpotentiale, die den Homogenisierungszwängen der Moderne auch gegenwärtig inhärent sind.
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Autorenporträt
Werner Suppanz ist Zeithistoriker (Universität Graz) und Mitarbeiter des Spezialforschungsbereichs Moderne. Heidemarie Uhl ist Zeithistorikerin und Kulturwissenschaftlerin an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.