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Das Leben und Werk Moeller van den Brucks (18761925) sind in den letzten Jahrzehnten in Vergessenheit geraten, dabei war der Kulturkritiker eine der Schlüsselfiguren im Radikalisierungsprozess des deutschen Nationalismus. Moeller van den Bruck, Bohemien und Faschist. Als Kunsttheoretiker nahm er regen Anteil an der Avantgarde des Kaiserreichs und der Weimarer Republik, als Autor des Buchs »Das dritte Reich« entwarf er die Programmatik der »Konservativen Revolution« und bereitete so den Weg für den Aufstieg der NSDAP. Wie kaum ein anderer steht er für eine »alternative Moderne von rechts«, die…mehr

Produktbeschreibung
Das Leben und Werk Moeller van den Brucks (18761925) sind in den letzten Jahrzehnten in Vergessenheit geraten, dabei war der Kulturkritiker eine der Schlüsselfiguren im Radikalisierungsprozess des deutschen Nationalismus. Moeller van den Bruck, Bohemien und Faschist. Als Kunsttheoretiker nahm er regen Anteil an der Avantgarde des Kaiserreichs und der Weimarer Republik, als Autor des Buchs »Das dritte Reich« entwarf er die Programmatik der »Konservativen Revolution« und bereitete so den Weg für den Aufstieg der NSDAP. Wie kaum ein anderer steht er für eine »alternative Moderne von rechts«, die sich jenseits einer liberal-fortschrittlichen Demokratisierung entwickelte. Dem Leben und Werk dieses Schriftstellers, der Autoren wie Oswald Spengler, Hans Grimm und Carl Schmitt beeinflusste, wird mit dieser Arbeit erstmals vollständig Rechnung getragen. Sie bietet eine umfassende Einbettung des Autors in den ästhetischen und politischen Diskurs seiner Zeit und zeichnet durch die Auswertung bislang unbekannter Archivquellen ein völlig neues Bild von der Rezeption Moeller van den Brucks während der Zeit des Nationalsozialismus.
Autorenporträt
Volker Weiß, Dr. phil., Historiker und Publizist. Lehrbeauftragter an der Universität Hamburg.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.12.2012

Gegenmoderner

Er gilt als einer der markantesten und exzentrischsten Denker des deutschen Konservativismus: Arthur Moeller van den Bruck (1876 bis 1925). Vor allem aufgrund seiner 1923 erschienenen Schrift "Das dritte Reich" und der dort propagierten Synthese von Nationalismus und Sozialismus kennt man van den Bruck als Stichwortgeber und Vordenker des Nationalsozialismus. Es ist ein Verdienst der umfangreichen Monographie des Historikers Volker Weiß, zunächst die titelgebende Modernität Moeller van den Brucks gebührend herauszustellen. Seine Architekturästhetik, sein Kunstgeschmack, seine futuristische Technikbegeisterung und sein bohemehafter Lebensstil unterscheiden diesen Autodidakten erheblich von den Traditionskonservativen der Wilhelminischen Ära. Allerdings verbindet sich diese Modernität van den Brucks mit einem neumythologischen und nationalistischen Geschichtsbild. Das Ziel van den Brucks, das macht der Autor deutlich, war nicht ein Zurück zur Vormoderne, sondern eine mystisch überhöhte deutsche Gegenmoderne. Weiß gelingt es, die verschiedenen Dimensionen und Facetten des eklektizistischen Werkes van den Brucks (etwa auch als Übersetzer von Edgar Allan Poe und Herausgeber der Werke Dostojewskis) aufzuschlüsseln und einzuordnen. Sein Buch ist damit nicht nur ein wichtiger Beitrag zum besseren Verständnis der ideologischen Gemengelage im Vorfeld des Nationalsozialismus, sondern es erschließt auch in überzeugender Weise gedankliche Motive all jener politischen Bewegungen, die von den sechziger Jahren an versuchten, Gegenentwürfe zur Moderne zu formulieren - bis hin zu den ökosozialen Bewegungen unserer Tage. (Volker Weiß: "Moderne Antimoderne". Arthur Moeller van den Bruck und der Wandel des Konservatismus. Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2012. 548 S., geb., 68,- [Euro].)

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