Besteht nicht die Gefahr, dass die Neupositionierung moderner Verhütungsmethoden die Anfälligkeit junger Menschen für STI/HIV/AIDS verstärkt? Diese Frage stand im Mittelpunkt dieser Studie, die sowohl mit einem quantitativen als auch einem qualitativen Ansatz durchgeführt wurde. Auf der Grundlage einer geschichteten zweistufigen Stichprobe wurden 570 Jugendliche aus 19 öffentlichen Sekundarschulen in Cotonou und 100 junge Universitätsstudenten im Alter von 15 bis 24 Jahren aus zwei Universitäten in Cotonou befragt. Die Datenerhebung fand zwischen November und Dezember 2016 statt. Anhand eines Fragebogens wurden die Kenntnisse und Einstellungen der Jugendlichen zu STI/HIV/AIDS und Verhütungsmethoden ermittelt. Die Studie ergab, dass 62 % der Befragten ihren ersten Geschlechtsverkehr vor dem Alter von 15 Jahren hatten, wobei beide Geschlechter gleich stark vertreten waren. Die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs lag bei 72,3 % der Befragten aus der Sekundarstufe und bei 93,5 % der Befragten aus dem Hochschulbereich bei mindestens viermal im Monat. Nahezu 40 % der Befragten in der Sekundarstufe und 56 % der Befragten in der Hochschulbildung praktizieren mehrere sexuelle Partnerschaften, wobei die Mädchen überwiegen.