Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Romanistik - Didaktik Spanisch, Note: 1,0, Philipps-Universität Marburg (Institut für Romanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Gedichte spielen weder im Mutter- noch im Fremdsprachenunterricht eine wichtige Rolle. Die Gründe dafür sind mannigfaltig. Einer der Gründe besteht wohl darin, dass sie bei Schülern nicht beliebt sind. Diese Aussage ist aktuell und die Einstellung war schon früher bei Lernenden zu finden, nämlich dass Lyrik im Allgemeinen unverständliche und komplizierte Texte sind, die man einer rhetorischen Analyse unterziehen muss und damit die Unterrichtseinheit beendet ist. Ein solch negatives Bild der Gedichte ist zu großen Teilen die Schuld eines wenig motivierenden Unterrichts. Die Lyrikdidaktik ist, vor allem im Fremdsprachenunterricht, kein Schwerpunktthema, sodass moderne Methoden und Ansätze rar sind. Für das Fach Spanisch gibt es noch weniger spezielle Literatur als beispielsweise für das Fach Französisch, die einen angemessenen Lyrikunterricht für Schülerinnen und Schüler bieten kann. Überregional anerkannte Standards sind für die zweite und/oder dritte Fremdsprache (noch) nicht vorhanden, sodass der Unterricht auf den gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen zurückgreifen muss. Daher sollen in dieser Arbeit Aufsätze für einen modernen Lyrikunterricht im Fach Spanisch skizziert werden. Dafür ist es, aufgrund der fehlenden einschlägigen Literatur, naheliegend und erforderlich, die Bestimmungen und Methoden aus anderen Fremdsprachendidaktiken zu analysieren und sinngemäß auf den Spanischunterricht zu übertragen. Zunächst analysiert diese Arbeit die neuere Geschichte der Fremdsprachendidaktik, um die Entwicklung zu erkennen und unterschiedliche Trends zu ermitteln. Dabei wird vor allem auf den gegenwärtig wichtigsten Aspekt der Lernerautonomie eingegangen und die Fragen, wieso diese Ausrichtung so vielversprechend ist. Daraufhin wird explizit die Literaturdidaktik näher betrachtet und die beiden letzten Strömungen, der New Criticism und die Rezeptionsästhetik beleuchtet, miteinander verglichen und die Einflüsse auf die heutige Didaktik erläutert. Von diesen Erkenntnissen ausgehend, wird explizit der kreative Ansatz behandelt, der im Fremdsprachenunterricht Schülerinnen und Schülern einen neuen Zugang zu Literatur bieten soll. Wie dies realisiert wird und was der Unterschied zum traditionellen Literaturunterricht ist, soll damit gezeigt werden. Am Ende der Arbeit steht ein Absatz zum konkreten Umgang mit Lyrik im Unterricht. Dabei spielen das Verständnis und der richtige Umgang mit dieser Gattung eine zentrale Rolle.
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