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Als Fotografin wird sie von Madonna verehrt und zu Höchstpreisen gehandelt. Als Schauspielerin stieg sie zum Star des Hollywood-Stummfilms auf. Als Revolutionärin spionierte sie für die Komintern. Tina Modotti war Geliebte und Muse von Künstlern wie Edward Weston und Diego Riviera, Freundin von Frida Kahlo, John Dos Passos und Anna Seghers. Ángel de la Calles preisgekrönte Graphic Novel über das Leben dieser Wegbereiterin der Emanzipation eröffnet zugleich ein dichtes Panorama der politischen Brüche der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Produktbeschreibung
Als Fotografin wird sie von Madonna verehrt und zu Höchstpreisen gehandelt. Als Schauspielerin stieg sie zum Star des Hollywood-Stummfilms auf. Als Revolutionärin spionierte sie für die Komintern. Tina Modotti war Geliebte und Muse von Künstlern wie Edward Weston und Diego Riviera, Freundin von Frida Kahlo, John Dos Passos und Anna Seghers. Ángel de la Calles preisgekrönte Graphic Novel über das Leben dieser Wegbereiterin der Emanzipation eröffnet zugleich ein dichtes Panorama der politischen Brüche der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Autorenporträt
Ángel de la Calle ist als Comiczeichner, Grafikdesigner und Illustrator tätig. Seine Werke publiziert er in Tageszeitungen und Magazinen.
De la Calle ist Organisator der von ihm vor elf Jahren gegründeten Internationalen Comic Tage von Avilés. Darüber hinaus ist er verantwortlich für die Sparte Comic des bekanntesten spanischen Krimifestivals 'Semana Negra'.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.02.2012

Gewalt und
Verführung
Zwei Comic-Biografien: „Modotti“
und „Kiki de Montparnasse“
Zwei berühmten Frauen, beide Künstlerinnen, die vor allem durch ihre prominenten Freunde und Bettgenossen bekannt wurden, sind nun zwei Comic-Biografien gewidmet. Die eine ist Tina Modotti: Schauspielerin, Fotografin und Revolutionärin – ihr Geliebter Edward Weston brachte ihr die Fotografie nahe. Angezogen fühlte sie sich vor allem auch von Mexiko und den dortigen Revolutionären und Künstlern und von der kommunistischen Partei. Im Laufe ihres bewegten Lebens traf sie auf Ernest Hemingway, Anna Seghers, Sergej Eisenstein, Pablo Neruda, Egon Erwin Kisch und ließ sich mit dem stalinistischen Agenten Vittorio Vidali ein.
Die andere ist Alice Erneste Prin, die zu Beginn des letzten Jahrhunderts in sehr einfachen Verhältnissen geborenen wurde und zu einem in allen Belangen sehr aktiven Mitglied der Pariser Bohème wurde, was ihr den Spitznamen „Kiki, die Königin von Montparnasse“ einbrachte. Sie diente Künstlern wie Moise Kisling, Amedeo Modigliani oder Per Krohg als Modell, war mit Man Ray sieben turbulente Jahre lang zusammen und feierte selbst große Erfolge als Malerin und Sängerin.
So viele Ähnlichkeiten die Biografien der Frauen aufweisen, sind die Comics über sie doch sehr unterschiedlich. „Kiki De Montparnasse“ entstand wie viele französische Comics arbeitsteilig. Der erfahrene Autor José-Louis Bocquet grast chronologisch und anekdotisch die Stationen von Kikis Leben ab; passend dazu eröffnet die Zeichnerin Catherine Muler alias Catel jedes Kapitel mit einer Jahreszahl und einer Zeichnung der zugehörigen Örtlichkeit. Wenn zum Abschluss des Bandes noch ein umfangreicher Prosa-Anhang mit einer Chronologie von Kikis Leben und Kurzbiografien ihrer Bekanntschaften nachgeliefert wird, wirkt dies fast, als traue man dem Medium Comic nicht zu, eine Biografie zu erzählen.
Während die Macher von „Kiki“ komplett hinter ihrem Werk verschwinden, ist der spanische Comic-Künstler Ángel de la Calle, der „Modotti – Eine Frau des 20. Jahrhunderts“ im Alleingang realisierte, auch Protagonist seiner Geschichte. Er erzählt von seiner Faszination für diese rätselhafte Frau, „die am liebsten der ganzen Welt Briefe schrieb, um ihre Gedanken mitzuteilen, die zugleich ihr wahres Ich vor einem zu verbergen wusste“. De la Calles Stil ist grob und rotzig: „Die in meinem Buch erzählte Geschichte ist ohnehin schon real, da ist es nicht nötig, sie auch noch in realistischer Manier zu zeichnen“, sagt er. Vorbilder seien die mexikanische Kupferdrucke des frühen 20. Jahrhunderts gewesen, etwa von José Guadalupe Posada. Und so abenteuerlich wie Tina Modottis Leben ablief, so stellt De la Calle es auch dar, mit kräftigen, groben Schwarz-Weiß-Strichen. Sie lassen das Geheimnis spüren, das diese Frau war, und die oft destruktive Energie und Zerrissenheit der Zeit, in der sie lebte.
HEINER LÜNSTEDT
CATEL & BOCQUET: Kiki de Montparnasse. Aus dem Französischen von Hans Kantereit. Carlsen Verlag, Hamburg 2011. 416 Seiten, 36 Euro.
ÁNGEL DE LA CALLE: Modotti – Eine Frau des 20. Jahrhunderts. Aus dem Spanischen von Timo Berger. Rotbuch Verlag, Berlin 2011. 272 Seiten, 16,95 Euro.
Tina Modotti  Rotbuch Verlag
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