Angelegt zwischen Narrativitätstheorie und der Diskussion um die Bestimmung von Fiktionalität untersucht die Autorin die Integration fiktiver und faktischer Elemente in der Literatur. Erarbeitet wird hierbei u. a. eine der Modallogik entlehnte Theorie der möglichen Welten und die damit verbundene Bestimmung spezifischer Zugänglichkeitsrelationen; auch der in der Geschichtswissenschaft häufig vorgebrachte Vorwurf der Ideologisierung durch narrative Muster und die Frage nach spezifischen Fiktionssignalen werden thematisiert. Ein praktischer Teil wendet die gewonnenen Erkenntnisse auf einige besonders markante Beispiele fiktionaler Biographien an, wobei besonders formalen und metafiktionalen Gesichtspunkten Beachtung geschenkt wird. Detailliert besprochen werden dabei Julian Barnes' Flaubert's Parrot (1984), Peter Härtlings Hölderlin (1976) und die beiden Werke Dieter Kühns Neidhart und das Reuental (1996) und Beethoven und der schwarze Geiger (1996).