Bachelorarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich BWL - Investition und Finanzierung, Note: 2,0, Berufsakademie für Bankwirtschaft, Hannover (unbekannt), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Vielen Menschen sind die Bilder des 11. September 2001 noch sehr deutlich vor Augen. Der Terroranschlag auf das World Trade Center in New York war dabei nicht nur eine menschliche Tragödie. Hierbei trat auch ein bankbetriebliches Phänomen der, aktuellen Zeit in den Vordergrund: Die verstärkte Wahrnehmung von operationellen Risiken.
Bis vor einigen Jahren fokussierten die Banken ihre Anstrengungen im Bereich Risikomanagement primär auf die Marktpreisrisiken und die Kontrahentenrisiken. Dieses hat sich im Laufe der letzten Jahre geändert, die Banken richten ihr Augenmerk nunmehr verstärkt auch auf die Beherrschung der operationellen Risiken. Operationelle Risiken selbst sind dabei keine neue Risikoart, vielmehr sind dies die ältesten Risiken im, Bankgeschäft überhaupt. Sie treten bereits auf, bevor eine Bank das erste Mal ihre Türen für die Kunden öffnet. Dies war in Deutschland das erste Mal im Jahre 1590 der Fall, seit diesem Zeitpunkt existieren demzufolge auch operationelle Risiken.
Die aktuelle Fokussierung in der Bankenlandschaft auf operationelle Risiken hängt zum einen damit zusammen, dass in mehreren gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen, wie z.B. im Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) als auch im Zuge von Basel II dieses von ihnen gefordert wird. Laut der aufsichtsrechtlichen Vorlage Basel II beispielsweise sind Kreditinstitute in Zukunft verpflichtet, für operationelle Risiken Eigenkapital vorzuhalten. Zum anderen steigt in der aktuellen Zeit die Komplexität der Geschäftsstrukturen im Bankensektor stark an, die Transaktionsgeschwindigkeit sowie die -menge nehmen zu, die Produktentwicklungszyklen werden kürzer, die- Anzahl der Produktinnovationen nimmt zu und es entstehen neue Geschäftsfelder. Die genannten Faktoren haben in der jüngeren Vergangenheit dazu geführt, dass es zu einigen aufsehenserregenden und für die Banken sehr teuren Eintritten von operationellen Risiken kam. Einige Verlustfälle gerieten auch in den Fokus der Öffentlichkeit, wie beispielsweise die Barings-Bank mit ihrem damaligen Mitarbeiter Nick Leeson.
Bankseitige Probleme bei der Behandlung der operationellen Risiken treten an mehreren Schnittstellen auf. Die Abgrenzung zu anderen Risikoarten ist nicht immer trennscharf gegeben, oftmals kommt es zu Überschneidungen. Die Datenbasis, auf deren Grundlage die operationellen Risiken einer Bank quantifiziert und gesteuert werden sollen, ist oftmals nicht ausreichend vorhanden. Zudem ist die genaue quantitative Messung von operationellen Risiken noch nicht völlig ausgereift, es existieren dabei mehrere verschiedene Ansätze.
Um einen Überblick zu verschaffen, weiches Ausmaß operationelle Risiken für die Geschäftstätigkeit eines Kreditinstituts haben können, werden nachfolgend zwei Beispiele aus der Praxis dargestellt.
Am 26.2.1995 meldete ein alteingesessenes englisches Kreditinstitut unerwartet Insolvenz an: Barings Plc. Die Bank war gezwungen, dies nach einem Schaden von ca. 1,3 Mrd. USD zu tun. Das bilanzielle Eigenkapital von Barings Plc bestand vergleichsweise zu dem Zeitpunkt aus 310 Mio. USD, das gesamte Haftungskapital aus 615 Mio. USD. Der Schaden entstand durch unautorisiertes Handeln mit Derivaten durch den Mitarbeiter Nick Leeson. Chronologisch spielte sich der Vorgang, der zur Insolvenz führte, folgendermaßen ab:
Singapur forderte daraufhin Sicherheitsleistungen, so genannte Variation Margins, von BFS. Die Stellung dieser immer höheren Margins wurde für Leeson unmöglich. Die Börsenaufsicht überprüfte daraufhin das Konto 88888, ebenso wie eine externe Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Nick Leesons Geschäfte kamen in vollem Umfang zum Vorschein. Barings PIc ...
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Vielen Menschen sind die Bilder des 11. September 2001 noch sehr deutlich vor Augen. Der Terroranschlag auf das World Trade Center in New York war dabei nicht nur eine menschliche Tragödie. Hierbei trat auch ein bankbetriebliches Phänomen der, aktuellen Zeit in den Vordergrund: Die verstärkte Wahrnehmung von operationellen Risiken.
Bis vor einigen Jahren fokussierten die Banken ihre Anstrengungen im Bereich Risikomanagement primär auf die Marktpreisrisiken und die Kontrahentenrisiken. Dieses hat sich im Laufe der letzten Jahre geändert, die Banken richten ihr Augenmerk nunmehr verstärkt auch auf die Beherrschung der operationellen Risiken. Operationelle Risiken selbst sind dabei keine neue Risikoart, vielmehr sind dies die ältesten Risiken im, Bankgeschäft überhaupt. Sie treten bereits auf, bevor eine Bank das erste Mal ihre Türen für die Kunden öffnet. Dies war in Deutschland das erste Mal im Jahre 1590 der Fall, seit diesem Zeitpunkt existieren demzufolge auch operationelle Risiken.
Die aktuelle Fokussierung in der Bankenlandschaft auf operationelle Risiken hängt zum einen damit zusammen, dass in mehreren gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen, wie z.B. im Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) als auch im Zuge von Basel II dieses von ihnen gefordert wird. Laut der aufsichtsrechtlichen Vorlage Basel II beispielsweise sind Kreditinstitute in Zukunft verpflichtet, für operationelle Risiken Eigenkapital vorzuhalten. Zum anderen steigt in der aktuellen Zeit die Komplexität der Geschäftsstrukturen im Bankensektor stark an, die Transaktionsgeschwindigkeit sowie die -menge nehmen zu, die Produktentwicklungszyklen werden kürzer, die- Anzahl der Produktinnovationen nimmt zu und es entstehen neue Geschäftsfelder. Die genannten Faktoren haben in der jüngeren Vergangenheit dazu geführt, dass es zu einigen aufsehenserregenden und für die Banken sehr teuren Eintritten von operationellen Risiken kam. Einige Verlustfälle gerieten auch in den Fokus der Öffentlichkeit, wie beispielsweise die Barings-Bank mit ihrem damaligen Mitarbeiter Nick Leeson.
Bankseitige Probleme bei der Behandlung der operationellen Risiken treten an mehreren Schnittstellen auf. Die Abgrenzung zu anderen Risikoarten ist nicht immer trennscharf gegeben, oftmals kommt es zu Überschneidungen. Die Datenbasis, auf deren Grundlage die operationellen Risiken einer Bank quantifiziert und gesteuert werden sollen, ist oftmals nicht ausreichend vorhanden. Zudem ist die genaue quantitative Messung von operationellen Risiken noch nicht völlig ausgereift, es existieren dabei mehrere verschiedene Ansätze.
Um einen Überblick zu verschaffen, weiches Ausmaß operationelle Risiken für die Geschäftstätigkeit eines Kreditinstituts haben können, werden nachfolgend zwei Beispiele aus der Praxis dargestellt.
Am 26.2.1995 meldete ein alteingesessenes englisches Kreditinstitut unerwartet Insolvenz an: Barings Plc. Die Bank war gezwungen, dies nach einem Schaden von ca. 1,3 Mrd. USD zu tun. Das bilanzielle Eigenkapital von Barings Plc bestand vergleichsweise zu dem Zeitpunkt aus 310 Mio. USD, das gesamte Haftungskapital aus 615 Mio. USD. Der Schaden entstand durch unautorisiertes Handeln mit Derivaten durch den Mitarbeiter Nick Leeson. Chronologisch spielte sich der Vorgang, der zur Insolvenz führte, folgendermaßen ab:
Singapur forderte daraufhin Sicherheitsleistungen, so genannte Variation Margins, von BFS. Die Stellung dieser immer höheren Margins wurde für Leeson unmöglich. Die Börsenaufsicht überprüfte daraufhin das Konto 88888, ebenso wie eine externe Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Nick Leesons Geschäfte kamen in vollem Umfang zum Vorschein. Barings PIc ...
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