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Die Persönlichkeit Goethes und sein Werk werden in diesem Lesebuch beleuchtet. Der rote Faden durch sein Leben und seine Texte besteht im lebenslangen Hadern und Ringen um Selbstvergewisserung, wenngleich er ein Mann war, dessen Kräfte, Interessen, Möglichkeiten und Begabungen unbegrenzt scheinen. Die Kapitel geben durch ihre chronologische Anordnung Überblick und Orientierung zum Leben und vor allem zum Werk Goethes. Unterschiedliche Textarten - sowohl bekannte als auch unbekannte, naturwissenschaftliche, dramatische, erzählende oder theoretische Schriften und Briefe - werden gleichsam…mehr

Produktbeschreibung
Die Persönlichkeit Goethes und sein Werk werden in diesem Lesebuch beleuchtet. Der rote Faden durch sein Leben und seine Texte besteht im lebenslangen Hadern und Ringen um Selbstvergewisserung, wenngleich er ein Mann war, dessen Kräfte, Interessen, Möglichkeiten und Begabungen unbegrenzt scheinen.
Die Kapitel geben durch ihre chronologische Anordnung Überblick und Orientierung zum Leben und vor allem zum Werk Goethes. Unterschiedliche Textarten - sowohl bekannte als auch unbekannte, naturwissenschaftliche, dramatische, erzählende oder theoretische Schriften und Briefe - werden gleichsam »übersetzt«, so dass ein Einlesen möglich ist und deutlich wird, dass Goethe ein höchst interessanter Gesprächspartner für Jugendliche über die Jahrhunderte hinweg ist.
Autorenporträt
Gyárfás, Cornelia
Cornelia Gyárfás, geboren 1955, studierte Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte. Nach ihrer Promotion arbeitete sie in der Erwachsenenbildung. Sie lebt heute als freischaffende Künstlerin mit ihrer Familie in Bonn.
Kaiser, Claudia
Claudia Kaiser, geboren 1957, studierte in Paris, Wien und München Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie. Nach ihrer Promotion schrieb sie für Fachzeitschriften und ist Mitautorin einer französischen Literaturgeschichte. Sie lebt mit ihrer Familie in München.
Engelmann, Christiana
Christiana Engelmann studierte Germanistik und Anglistik in München und Manchester. Sie arbeitet als Literaturkritikerin für den Hörfunk und für Zeitungen und Zeitschriften, ist in der Erwachsenenbildung tätig und lebt mit ihrer Familie in München.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.10.2007

Wozu eigentlich?

Die Binnenklappenanpreisung sagt schon alles: "Die Aktualität Goethes liegt auf der Hand: Nicht nur sein ganzheitliches Bildungskonzept klingt modern, beinhaltet es doch Sozialkompetenz, lebenslanges Lernen, Perspektiven- und Berufswechsel." Abgreiferischer kann man sich über den, dem Trendgeilheit ein Graus und der auch selber nicht gerade der Erfinder von "Sozialkompetenz" war, schon nicht mehr äußern. Sei's drum - dieses Lesebuch wird den Olympier Kindern dennoch irgendwie nahebringen. Schaden kann's vermutlich nicht. Aber was bringt's? (Christiana Engelmann, Cornelia Gyárfás, Claudia Kaiser: "Möglichst Goethe". Ein Lesebuch. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2007. 494 S., br., 8,95 [Euro]. Ab 14 J.) edo.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.12.2007

Der literarische Marktplatz
Möglichst Goethe
Ein Lesebuch für die Schule
Vor zwei Jahren haben Christiana Engelmann und Claudia Kaiser ein Schiller-Lesebuch (Möglichst Schiller. dtv, Reihe Hanser) gemacht, das unter den nicht eben wenigen Büchern zum 200. Todestag eine der besten war: sorgsam ausgewählt, in feiner Balance aus Zitat und Kommentar und vor allem in genauer Überlegung, auf welche Weise ein junges Publikum an Schiller herangeführt werden könnte. Nun legen sie, wie vorauszusehen, ein Goethe-Buch nach (unter Beteiligigung einer dritten Autorin, Cornelia Gyárfás), und leider muss man sagen: an den Schiller reicht es nicht heran.
Das liegt natürlich zunächst einmal an Goethe selbst, der in großen Teilen seines Werks sich für einen Menschen vor dem zwanzigsten Geburtstag nicht so sehr als schwierig (schwierig ist Schiller vielleicht noch mehr), sondern als schlechterdings abweisend präsentieren dürfte. Im Vorwort malen sich die Verfasserinnen aus, wie es wohl wäre, wenn Goethe heute auf die Oberwelt zurückkäme. „Was seine Wahlverwandtschaften betrifft, müssen wir ihn leider aufklären, dass das zentrale Thema „Entsagung” nicht gerade ein Knüller für Jugendliche ist.” Das kann man wohl behaupten; der Rezensent hat neulich bei einer informellen Befragung festgestellt, dass von 35 Erstsemestlern der Germanistik kein einziger die Wahlverwandtschaften gelesen hatte.
Da empfiehlt es sich, statt mit dem Dichter der Entsagung mit dem der Entbehrung anzufangen, mit dem jungen Stürmer und Dränger. Aber gerade der entscheidende Einstieg, die ersten drei bis vier Kapitel, gehört nicht zu den Glanzpartien des Bandes. Der Titel „Ein Lesebuch” weckt falsche Erwartungen; es handelt sich um eine Biografie mit Einschüben. Obwohl doch Goethes Lebenserinnerungen Dichtung und Wahrheit und auch der Werther sehr gut für sich selbst sprechen können, wenn man sie lässt, kommen sie nur in abgehackten Fragmenten zum Zuge, die zu kurz sind, als dass sich ein Sound entfalten könnte; dazu erscheinen sie in kleinerem Schriftgrad, als wären sie die Neben- und nicht die Hauptsache.
Nicht die etwas anbiedernde Sprache der Autorinnen ist das Problem, die Goethe als „Allrounder” und „Eventmanager” preisen und ihn angesichts der Errungenschaften des 21. Jahrhunderts in den Ruf ausbrechen lassen „Das ist ja einfach ultra!”, sondern dass sie, was er in seiner Zeit zu sagen hat, völlig zum Beleg herunterstufen – besonders, wenn ihnen dann zu Willkommen und Abschied wenig anderes einfällt, als dass es „lebensprall” und „hochdynamisch” sei. Wo, bitte, ist Goethe bei Goethe geblieben?
Die geringe Sorgfalt, mit der der Band entworfen und ausgeführt wurde, verrät sich namentlich darin, dass die Verfasserinnen keinen Gedanken daran verschwenden, was wirklich der Erläuterung bedürftig wäre. Was soll sich ein Sechzehnjähriger oder auch junger Erwachsener vorstellen, wenn er liest: „Nur der Mond, der soeben voll ward, übte die Kraft seines Gegenscheins um so mehr, als zugleich seine Planetenstunde eingetreten war”? Muss man ihm nicht helfen, die präzise Verweisfunktion von „dieser” und „jener” zu verstehen? Weiß er noch, was eine Schnürbrust ist? Oder ein Bleichplatz? Von Pandekten oder Neuplatonismus zu schweigen. Und was um Himmelswillen soll er sich denken, wenn er erfährt, Werther sei „mit wahrer Penetration begabt”? Das ist doch missverständlich in einem geradezu jugendgefährdenden Grad! Penetration heißt Scharfblick. Den haben die drei diesmal in Hinsicht auf ihr angestrebtes Publikum nicht bewahrt. (ab 16 Jahre und für Erwachsene) BURKHARD MÜLLER
CHRISTIANA ENGELMANN, CORNELIA GYÁRFÁS, CLAUDIA KAISER: Möglichst Goethe. Ein Lesebuch. dtv, Reihe Hanser 2007. 493 Seiten, 8,95 Euro.
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