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Luthers Thesenanschlage als Beginn der Neuzeit - als Anfang einer neuen Ära der Weltgeschichte. Das ist die Perspektive, die wir gewohnt sind. Für die Zeitgenossen stellten sich die Dinge freilich ganz anders dar. Vor allem für die, auf die es dabei inerster Linie ankam, nämlich die Reichsfürsten, den Kaiser und den Papst. Sie plagten jeweils ganz andere Sorgen, die kleinste davon war das "Mönchsgezänk" in Kursachsen. Die Reformation verdankt sich einer Reihe von Zufällen, politischen,aber auch juristischen Konstellationen und Interessenskonflikten. Zahlreiche Fürsten haben sie im Sinne einer…mehr

Produktbeschreibung
Luthers Thesenanschlage als Beginn der Neuzeit - als Anfang einer neuen Ära der Weltgeschichte. Das ist die Perspektive, die wir gewohnt sind. Für die Zeitgenossen stellten sich die Dinge freilich ganz anders dar. Vor allem für die, auf die es dabei inerster Linie ankam, nämlich die Reichsfürsten, den Kaiser und den Papst. Sie plagten jeweils ganz andere Sorgen, die kleinste davon war das "Mönchsgezänk" in Kursachsen. Die Reformation verdankt sich einer Reihe von Zufällen, politischen,aber auch juristischen Konstellationen und Interessenskonflikten. Zahlreiche Fürsten haben sie im Sinne einer Kirchenreform umgesetzt, noch ehe Luther seine Theologie entwickeln konnte. Ein Bericht, wie die Zeitgenossen den Anfang der Reformation wahrnahmen, nicht, wie ihn Historiker in der Rückschau sehen.
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Autorenporträt
Sammer, MarianneMarianne Sammer studierte und habilitierte sich inMünchen. Sie ist Ordentliche Professorin fürKirchengeschichte an der Philosophisch-TheologischenHochschule in St. Pölten.