In seinem neusten Buch widmet sich der Strafverteidiger Veikko Bartel den Mördern, also sind hier nun die Männer zu erwähnen.
Und da mir „Mörderinnen“ schon sehr gut gefallen hat war ich auch hier gespannt was mich erwarten wird.
Vor allem ist man natürlich neugierig - töten, denken, handeln Täter
der männlichen Seite anders als die Weibliche?
Sind sie wirklich nur „Monster“, „Abschaum“, der…mehrIn seinem neusten Buch widmet sich der Strafverteidiger Veikko Bartel den Mördern, also sind hier nun die Männer zu erwähnen.
Und da mir „Mörderinnen“ schon sehr gut gefallen hat war ich auch hier gespannt was mich erwarten wird.
Vor allem ist man natürlich neugierig - töten, denken, handeln Täter der männlichen Seite anders als die Weibliche?
Sind sie wirklich nur „Monster“, „Abschaum“, der weggesperrt gehört?
Kann man hier leichter urteilen?
In „Mörder“ schildert Veikko Bartel folgende Fälle die er als Strafverteidiger vor Gericht vertreten hat:
Der betrogene Finanzbeamte
Der Drücker
Thailand, mon amour
Das Genie
Der Scharfschütze der Fremdenlegion
Der Serienvergewaltiger, der Tod von Frau Meyer und das Gewissen eines Verteidigers
Der Schreibstil ist von Beginn an wieder flüssig, zieht den Leser sofort in seinen Bann und man ist gespannt sowie neugierig welche Tore sich hier nun öffnen werden.
Ich mag es persönlich wie Veikko Bartel alle Umstände beschreibt die er erlebt hat.
Und auch im aktuellen Buch wird recht schnell klar - man kann einen Täter nicht so einfach und schnell verurteilen.
Wo die Gesellschaft aufschreit weil ein Mann seine Frau und Freundin getötet hat gibt es trotzdem klare, rechtliche Schritte die differenzieren, es ist eben immer mehr als nur Schwarz oder Weiss.
Und vielleicht lernt man durch diese Bücher auch mehr hinter die Fassade zu schauen, dass ein Täter manchmal selbst Schlimmes erlebt hat, dass gewisse Dinge ihn geprägt haben, keiner fragte ob es diesem Mann so Recht ist.
Interessant war auch dass Veikko Bartel im Ausland agieren musste, spannend und manchmal erschreckend zu sehen wie in anderen Ländern Gerichte, Polizei und Anwälte arbeiten.
In diesen Momenten ist man dann doch ganz froh dass es in Deutschland so ein Rechtssystem gibt welches jeden auffängt.
Klar gibt es auch bei uns schwarze Schafe die ihren Rang ausnutzen, dies stellt der Autor ebenso klar, aber zum Glück sind diese Menschen in der Unterzahl.
Wenn Veikko Bartel diese Fälle beschreibt regt sich doch immer Mitgefühl oder auch Abscheu durch das was diesen „Tätern“ widerfahren ist.
Am Besten jedoch fand ich das letzte Kapitel denn hier beschreibt der Autor und Strafverteidiger Fälle die auch an seiner Moral kratzen, was einen Strafverteidiger ausmacht, was sein Job ist, wie er vor Gericht auftritt und welche Ziele er verfolgt.
Ich persönlich habe hier einen grossen Respekt vor dem Beruf eines Strafverteidigers bekommen, auf der einen Seite finde ich es interessant, auf der anderen Seite hätte ich bei gewissen Tätern wohl starke Bedenken ob ich diese hier fair und ohne zu vorverurteilen verteidigen könnte.
Und gerade in der heutigen Zeit, wo eine Gesellschaft so schnell vorverurteilt, aufschreit und losbrüllt, gerade da braucht es solche Bücher.
Denn man sollte immer bedenken- irgendwann steht man vielleicht selbst auf der „falschen“ Seite und dann ist man froh wenn man einen Strafverteidiger hat wie Veikko Bartel.
Ein Mensch der an einen glaubt, der einen zuhört und mit einem den ganzen Fall „auseinandernimmt“ um Unstimmigkeiten oder falsch dargestellte Sachen klarzustellen.
Auch dieses Buch kann ich nur empfehlen.
Ich bedanke mich beim Bloggerportal, dem Randomhouse sowie dem Mosaikverlag für das Zusenden des Rezensionsexemplars.