Ein mörderisch guter Wien-Krimi!
Ein junges Mädchen wird ermordet aufgefunden. Alles deutet auf einen bekannten Serienmörder hin, selbst seine DNS befindet sich an dem Opfer – dieser jedoch hat ein sehr gutes Alibi: er ist vor kurzem verstorben … Zur Aufklärung beitragen kann, dies ist zumindest
die Überzeugung von Hauptkommissar Krump, Konrad, der gerade erst aus dem Koma erwacht ist. Carlotta,…mehrEin mörderisch guter Wien-Krimi!
Ein junges Mädchen wird ermordet aufgefunden. Alles deutet auf einen bekannten Serienmörder hin, selbst seine DNS befindet sich an dem Opfer – dieser jedoch hat ein sehr gutes Alibi: er ist vor kurzem verstorben … Zur Aufklärung beitragen kann, dies ist zumindest die Überzeugung von Hauptkommissar Krump, Konrad, der gerade erst aus dem Koma erwacht ist. Carlotta, Kaufhausdetektivin, enge Freundin und, wie sie vermutet, möglicherweise sogar die als Kind entführte und lange verschollene Tochter von Konrad, ist von dem übereifrigen Verhalten des Hauptkommissars wenig begeistert, denn Konrad ist verwirrt und kann sich nicht einmal mehr an seinen eigenen Namen erinnern. So macht sich bald auch Carlotta auf die Suche nach dem Täter ...
Eine spannende Krimiunterhaltung aus Wien, die wie ein gewöhnlicher Krimi begann und mich positiv überrascht hat. Mir gefiel, dass hier weniger das Verbrechen mit seinen gruselig-blutigen Details, sondern vielmehr die Menschen im Mittelpunkt stehen: Ich fand es sehr berührend, wie die Autorin die jungen Opfer und ihre letzten Momente schildert - ein einfühlsamer Blick, der deutlich macht, wie krank der Täter sein muss, dem dieser Blick völlig fehlt ... und dass ihm bei jeder seiner Taten trotz seiner grauenhaften Grenzüberschreitung doch etwas Wesentliches an seinen Opfern verschlossen bleibt. Auch die Geschichte der Familie des inhaftierten und bereits verstorbenen Serienmörders lässt nicht kalt - wie kann ein Mensch damit umgehen, plötzlich erfahren zu müssen, dass der eigene Mann oder der Vater mehrere Morde begangen hat? Und wie geht man damit um, wenn plötzlich die Freundin, die eigene Tochter verschwindet, während in der Stadt ein Serienmörder sein Unwesen treibt ...
Doch nicht nur die von den Verbrechen betroffenen Charaktere werden lebendig geschildert und ich fand, was eher selten vorkommt, selbst die privaten Nebengeschichten der Ermittler nicht überflüssig, sondern mindestens genauso spannend wie die Krimihandlung. Dies liegt wohl nicht zuletzt an der starken Persönlichkeit von Carlotta, Ermittlerin mit Ecken und Kanten, deren Verhalten mir zunächst sehr auf die Nerven ging, die mir schlussendlich aber doch sehr ans Herz wuchs.
Dass Carlotta und ihr bunt gemischter Familien- und Freundeskreis eine Vorgeschichte haben, die wohl im ersten Roman dieser Autorin ("Wiener Totenlieder"), den ich leider nicht gelesen habe, näher geschildert wurde, war zwar spürbar, hat mein Lesevergnügen aber nicht getrübt, da meiner Ansicht nach alle notwendigen Informationen gegeben wurden.
Ich hoffe, dass diese Autorin noch viele, viele so spannend-schöne Romane für uns Leser schreiben wird!