Mit diesem Wanderführer öffnen sich die verschiedenen Pilgeretappen, die auch vor der eigenen Haustür liegen können. Hier finden sich Krimis, die auf Pilgerwegen spielen und die dabei gestreiften Sehenswürdigkeiten werden in einem Nummernregister näher erklärt. So lernt man neben der Einkehr zu sich
oder zu Gott auch die regionalen Highlights entlang von Mosel, Lahn und Rhein kennen. Diese relativ…mehrMit diesem Wanderführer öffnen sich die verschiedenen Pilgeretappen, die auch vor der eigenen Haustür liegen können. Hier finden sich Krimis, die auf Pilgerwegen spielen und die dabei gestreiften Sehenswürdigkeiten werden in einem Nummernregister näher erklärt. So lernt man neben der Einkehr zu sich oder zu Gott auch die regionalen Highlights entlang von Mosel, Lahn und Rhein kennen. Diese relativ kurzen Touren durch Hessen, Pfalz und Niedersachsen kann man mit diesem Buch näher kennenlernen. Vielleicht findet der Leser hier seine Pilgerstrecke. Die mörderischen Geschichten sind nur als literarisches Bonbon gedacht.
Pilgern auf dem Jakobsweg, damit verbinden die meisten Menschen den Camino, der in Santiago de Compostela endet. Dabei gibt es viele Pilgerwegen, "Zubringer"-Caminos, die durch Deutschland führen. Die Magie des Wanderns auf dem Jakobsweg beginnt nicht erst in Spanien, sie kann auch hier erlebt werden.
Mit ihren kurzen Krimis erklären die Autorinnen einerseits ihre Wanderslust und geben viele Besichtigungstipps ab, zeigen aber auch ihre dunkle, kriminelle Seite. Die vorgestellten Strecken sollen ohne große Vorbereitungen zu schaffen sein, hier ist der Weg das Ziel und die örtlichen Schönheiten sollte man unbedingt genießen und nicht daran vorbeipilgern.
Dank dieser kriminellen Ausflüge auf Pilgerwegen kann man die Gegend entdecken, erhält Informationen von Sehenswürdigkeiten und wird vielleicht auch ein wenig angesteckt von der Lust zu Pilgern. Es muss ja nicht unbedingt gleich böse enden wie häufig in den Geschichten der Fall.
Mir haben die 11 Krimis sehr gut gefallen, es ist für jeden Geschmack etwas dabei und die lokalen Örtlichkeiten sind dabei nicht zu übersehen. Es wird nachdenklich, emotional und meistens auch sehr böse, denn nicht alle Figuren suchen auf dieser Pilgerreise ihren seelischen Frieden.
Bitterböse, arglistig und voller Hintergedanken sind die kleinen Krimis von Leila Emami. Ich bin begeistert von dieser Autorin.
In "Die Wandernonne" wird von Gisela erzählt, die sich zum Pilgern auf ihre Rolle als Nonne vorbereiten möchte. Sie sucht Tiefenentspannung und Ruhe für diese Entscheidung und findet einen nervigen Begleiter namens Gisbert. Er scheint ihre persönliche Prüfung Gottes zu sein, jedenfalls endet die Pilgerung mit einem tragischen Ende.
In "Wohlbehütet" von Claudia Schmid erleben wir eine hilfsbereite, aber etwas aufdringliche Nachbarin namens Heitrude. Sie nötigt ihren Nachbarn Mahlzeiten, Putzdienste und anderes auf und erst im Nachhinein findet sich für dieses Verhalten eine Erklärung.
Bei Fenna Williams heißt es "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" und auch hier endet eine Pilgerreise wieder ganz anders als gedacht. Boshaft und hinterlistig, aber gut!
Dieser kriminalistische Wanderführer weckt das Interesse für eine eigene Pilgeretappe und bringt mit den erwähnten Sehenswürdigkeiten auch reichlich Ziele zur Auswahl mit. Die Krimis sorgen für ein etwas böses Hintergrund-Szenario, doch das muss sich beim eigenen Wandern ja nicht so abspielen.