In "Mohammed" entblättert Essad Bey die komplexe und vielschichtige Persönlichkeit des Propheten Mohammed, die weit über die stereotype Wahrnehmung des religiösen Führers hinausgeht. Durch eine kunstvolle Mischung aus historiografischen Elementen und literarischer Narration gelingt es Bey, die sozialen, kulturellen und politischen Kontexte des 7. Jahrhunderts zu skizzieren. Seinen einzigartigen Stil zeigt er durch eindringliche Beschreibungen und psychologische Einblicke, die sowohl die inneren Konflikte als auch die äußeren Herausforderungen Mohammeds beleuchten. Bey fordert den Leser heraus, die historischen Wahrheiten von den Legenden zu unterscheiden und den Einfluss des Propheten auf die Weltgeschichte zu würdigen. Essad Bey, der ursprünglich als Lev Nussimbaum in einer jüdischen Familie in Baku geboren wurde, emigrierte später nach Europa und erlangte Bekanntheit als Schriftsteller und Journalist. Seine Faszination für die islamische Kultur und seine persönlichen Erfahrungen als Kind einer assimilierenden Familie prägten sein Werk maßgeblich. Besonders seine Suche nach Identität und Zugehörigkeit spiegelt sich in der Art wider, wie er mit der Figur Mohammeds umgeht, was die Leser dazu einlädt, auch über ihre eigenen kulturellen und religiösen Grenzen hinauszudenken. Das Buch "Mohammed" ist nicht nur eine biografische Erzählung, sondern auch eine Einladung zur Reflexion über Glauben und Identität. Leser, die an Geschichte, Religion und kulturellen Kontexten interessiert sind, werden durch Beys fesselnde Prosa und tiefgehende Analysen bereichert. Dieses Werk ist ein unverzichtbares Element für jeden, der die Wurzeln des Islam und die Entwicklung einer der einflussreichsten religiösen Figuren der Menschheitsgeschichte verstehen möchte.