Wie Cocktails muten die zehn Geschichten an: sie sind Mixturen aus Dokumentarischem, Erlebtem, Literarischem, Fiktivem, Beschriebenem, Erzähltem, Ironischem, Dramatischem. Die Autorin entschied sich dafür, über ihre Reisen in der Ich-Perspektive zu schreiben. Damit erreicht sie eine besonders subjektive Form des Darstellens. Reisen nach 1989. Gerade eben sind die Schranken gefallen. Nun aber los! Bloß wohin? Zunächst sind es Besuche bei lieben Menschen, die eingeladen haben (Schweiz). Dann, später erst, sind Zeiten auf Mallorca, Fuerteventura, in Kroatien, in Frankreich, der Türkei oder in Österreich wichtig. Als wäre es immer so gewesen, überschreiten wir die Grenzen, lächeln uns an, wenn wir die Pässe stecken lassen und genießen das Neue, Unbekannte, das bisher nicht Erreichbare. Mokka irgendwo in der Weite der Türkei zu schlürfen, ins klassische Theater in Wien zu gehen, royale Beziehungen im Badesand aufzubauen, auf den Wochenmärkten der Welt zu handeln, weithin Nebel nach der Nacht im Kloster zu entdecken, beim Bukinisten an der Seine ein Poster zu erwerben, die im Meereswasser gekochten kanarischen Pellkartoffeln zu speisen oder eine schwarze Madonna mit Hortensien zu schmücken - das ist Genuss, und es ist selbstverständlich geworden.