In Tôkyô unterhalten sich ein Niederländer und ein Belgier über die zwei Gesichter Japans: die europäische (exotische, reine) Idee Japans und das wirkliche Japan. Der eine ist Diplomat, der andere Fotograf. Der Diplomat verhilft dem Fotografen zu einem Modell, mit dem er »typisch japanische« Aufnahmen vor dem Berg Fuji macht. Er verliebt sich unsterblich und kehrt in den folgenden fünf Jahren so oft wie möglich nach Japan zurück. Er ruiniert sich, vernachlässigt seine Freunde, fühlt sich in Holland unwirklich. Beim letzten Treffen wird der erste Fototermin wiederholt. Alles ist, als wäre die…mehr
In Tôkyô unterhalten sich ein Niederländer und ein Belgier über die zwei Gesichter Japans: die europäische (exotische, reine) Idee Japans und das wirkliche Japan. Der eine ist Diplomat, der andere Fotograf. Der Diplomat verhilft dem Fotografen zu einem Modell, mit dem er »typisch japanische« Aufnahmen vor dem Berg Fuji macht. Er verliebt sich unsterblich und kehrt in den folgenden fünf Jahren so oft wie möglich nach Japan zurück. Er ruiniert sich, vernachlässigt seine Freunde, fühlt sich in Holland unwirklich. Beim letzten Treffen wird der erste Fototermin wiederholt. Alles ist, als wäre die Zeit stehengeblieben, aber am Abend eröffnet ihm die Geliebte, daß sie heiraten werde.
Cees Nooteboom wurde am 31. Juli 1933 in Den Haag geboren. 1955 erschien sein erster Roman Philip en de anderen, der drei Jahre später auch in Deutschland unter dem Titel Das Paradies ist nebenan veröffentlicht wurde (und 2003 in der Neuübersetzung von Helga van Beuningen unter dem Titel Philip und die anderen erneut eine große Lesergemeinde fand). Nooteboom berichtete 1956 als junger Autor über den Ungarn-Aufstand, 1963 über den SED-Parteitag, und fünf Jahre später über die Studentenunruhen in Paris (gesammelt in dem Band Paris, Mai 1968). Seine inzwischen in mehreren Bänden gesammelten Reiseberichte, die weniger Reportagen als vielmehr von genauer Beobachtung getragene, reflektierende Betrachtungen sind, festigten Nootebooms Ruf als Reiseschriftsteller. 1980 fand Nooteboom zurück zur fiktionalen Prosa und erzielte mit dem inzwischen auch verfilmten Roman Rituale (Rituelen) große Erfolge. Sein umfangreiches Werk, das in viele Sprachen übersetzt ist, umfasst Erzählungen, Berichte, Gedichte und vor allem große Romane wie Allerseelen (Allerzielen). Die elf Bände seiner Gesammelten Werke enthalten neben den bereits publizierten Büchern zahlreiche erstmals auf deutsch vorliegende Texte. Der Quarto-Band Romane und Erzählungen versammelt die gesamte fiktionale Prosa des Autors. Cees Nooteboom lebt in Amsterdam und auf Menorca.
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