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Im Juni 1960 fährt der 25jährige Hans Wollschläger von Bamberg nach Wien. Er reist als Vorsitzender der deutschen Sektion der Internationalen Gustav Mahler Gesellschaft zu den Feierlichkeiten anläßlich des 100. Geburtstags des Komponisten an: Die Feier soll dem seit 1933 in Vergessenheit geratenen und auch nach 1945 noch immer ungeachteten, ja verschmähten Komponisten neue Aufmerksamkeit verschaffen; sein Werk steht im Zentrum des Programmes der Wiener Festwochen. Als Festredner ist ein aus dem amerikanischen Exil heimgekehrter Professor aus Frankfurt am Main geladen, der zu dieser Zeit gerade…mehr

Produktbeschreibung
Im Juni 1960 fährt der 25jährige Hans Wollschläger von Bamberg nach Wien. Er reist als Vorsitzender der deutschen Sektion der Internationalen Gustav Mahler Gesellschaft zu den Feierlichkeiten anläßlich des 100. Geburtstags des Komponisten an: Die Feier soll dem seit 1933 in Vergessenheit geratenen und auch nach 1945 noch immer ungeachteten, ja verschmähten Komponisten neue Aufmerksamkeit verschaffen; sein Werk steht im Zentrum des Programmes der Wiener Festwochen. Als Festredner ist ein aus dem amerikanischen Exil heimgekehrter Professor aus Frankfurt am Main geladen, der zu dieser Zeit gerade sein großes Buch über Mahler abgeschlossen hat: Theodor Wiesengrund Adorno. Wollschläger trifft hier das erste Mal mit Adorno zusammen: Er besucht mit ihm gemeinsam Orchesterproben u.a. der Wiener Philharmoniker unter Herbert von Karajan sowie die große Ausstellung 'Gustav Mahler und seine Zeit' in der Secession und führt - nicht zuletzt - Dialoge mit ihm über 'das Innerste von Musik' - Gespräche, deren Nachhall Wollschläger sich bis heute bewahrt hat. Die mehrtägige Begegnung mit dem Mann, der (neben Arno Schmidt) zu seinem 'geistigen Vater' werden sollte, steht im Zentrum dieses sehr persönlichen Erinnerungstextes über Adorno, den Wollschläger zu den größten Schriftstellern des Jahrhunderts zählt. Woran erkennt man die Bedeutung eines Menschen für das eigene Leben? Auch daran, daß man sich später, im Zu-Späten, immer wieder wünscht, noch einmal mit ihm reden zu können. Ich würde es gern tun, um ihm Respekt und Liebe zu bezeigen - und um ihm zu widersprechen.
Autorenporträt
Hans Wollschläger, geb. 1935, studierte an der Musikakademie Detmold, ist Schriftsteller, Rhetor, Essayist, Übersetzer (u.a. James Joyce 'Ulysses') und Literarhistoriker. Er erhielt neben vielen anderen Auszeichnungen 1982 den damals erstmals vergebenen Arno-Schmidt-Preis.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.08.2005

Sachbücher des Monats August
Empfohlen werden nach einer monatlich erstellten Rangliste Bücher der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie angrenzender Gebiete.
1. HEIKE B. GÖRTEMAKER: Ein deutsches Leben. Die Geschichte der Margret Boveri 1900 – 1975. Verlag C. H. Beck, 416 Seiten, 26,90 Euro.
2. WOLFGANG KRAUSHAAR: Die Bombe im Jüdischen Gemeindehaus. Hamburger Edition, 300 Seiten, 20 Euro.
3.-4. JOACHIM RITTER/KARLFRIED GRÜNDER/GOTTFRIED GABRIEL (Hrsg.): Historisches Wörterbuch der Philosophie, Band 12. Verlag Schwabe AG, 784 Seiten, 257,50 Euro.
DIETER RICHTER: Neapel. Biographie einer Stadt. Verlag Klaus Wagenbach, 304 Seiten, 13,90 Euro.
5. NECLA KELEK: Die fremde Braut. Ein Bericht aus dem Inneren des türkischen Lebens in Deutschland. Verlag Kiepenheuer & Witsch, 270 Seiten, 18,90 Euro.
6. HANS WOLLSCHLÄGER: Moments musicaux. Tage mit TWA. Wallstein Verlag, 40 Seiten, 14 Euro.
7.-10. AYAAN HIRSI ALI: Ich klage an. Plädoyer für die Befreiung der muslimischen Frauen. Aus dem Niederländischen von Anna Berger und Jonathan Krämer. Piper Verlag, 224 Seiten, 13,90 Euro.
RICHARD SENNETT: Die Kultur des neuen Kapitalismus. Aus dem Amerikanischen von Michael Bischoff. Berlin Verlag, 160 Seiten, 18 Euro.
WOLFGANG SCHIVELBUSCH: Entfernte Verwandtschaft. Faschismus, Nationalsozialismus, New Deal 1933 – 1939. Carl Hanser Verlag, 224 Seiten, 21,50 Euro.
OTTO KARL WERCKMEISTER: Der Medusa-Effekt. Politische Bildstrategien seit dem 11. September 2001. form + zweck verlag, 120 Seiten, 36 Euro.
Besondere Empfehlung des Monats August von Florian Rötzer: Stephen Walker: Countdown der Katastrophe. Aus dem Englischen von Harald Stadler. C. Bertelsmann Verlag, 399 Seiten, 19,90 Euro.
Mitglieder der Jury:
Rainer Blasius, Eike Gebhardt, Fritz Göttler, Wolfgang Hagen, Daniel Haufler, Otto Kallscheuer, Mathias Kamann, Petra Kammann, Guido Kalberer, Elisabeth Kiderlen, Jörg Dieter Kogel, Hans-Martin Lohmann, Ludger Lütkehaus, Herfried Münkler, Rolf Rietzler, Wolfgang Ritschl, Florian Rötzer, Albert von Schirnding, Norbert Seitz, Eberhard Sens, Hilal Sezgin, Volker Ullrich, Andreas Wang, Uwe Justus Wenzel.
Redaktion: Andreas Wang (NDR)
Die nächste SZ/NDR/BuchJournal-
Liste der Sachbücher des Monats erscheint am 31. August.
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