Produktdetails
  • Verlag: Alfaguara
  • Seitenzahl: 320
  • Erscheinungstermin: Mai 2015
  • Spanisch
  • Abmessung: 221mm x 141mm x 27mm
  • Gewicht: 452g
  • ISBN-13: 9788420482767
  • ISBN-10: 8420482765
  • Artikelnr.: 42930813

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Autorenporträt
Michael Ende(Garmisch-Partenkirchen, 1929 - Filderstadt, 1995) fue un narrador alemán especializado en literatura infantil. Hijo del pintor surrealista Edgar, quizás heredara de su padre el gusto por la imaginería fantástica y por la extraña plasticidad de las imágenes. Empezó a escribir desde muy joven, inicialmente atraído por el teatro, pero pronto se hizo más intenso su gusto de puro 'fabulieren', que encontró su adecuada forma expresiva en la literatura juvenil. En 1958 escribió su primer libro, Jim Botón y Lucas el maquinista, que no sería publicado hasta 1960, seguido, en 1962, de Jim Botón y los trece salvajes. No obstante haber sido traducido y premiado en muchas ocasiones, el verdadero gran éxito le llegó con Momo (1972), novela-fábula que es bastante más que un libro para muchachos: narra la historia de una niña que se enfrenta a los ladrones del tiempo y reconquista el tiempo para los hombres. La fama internacional del escritor se consolidó con La historia interminable (1979), en la que Ende dio vida a un complejo mundo fantástico, rico en referencias e implicaciones filosóficas y literarias. Es la historia del niño Bastian, que leyendo un libro fantástico llega a formar parte de él hasta convertirse en su protagonista, y consigue ser el héroe y salvador de un mundo destinado al desastre. En sus páginas, la capacidad del autor para la creación fantástica, la coherencia estilística y conceptual, la intensidad de los símbolos y la riqueza de las imágenes, ofrecen lo mejor de Ende y hacen de él uno de los autores más leídos durante aquellos años. En 1984, Ende publicó El espejo en el espejo, relatos surrealistas inspirados en las obras de su padre, que revelan nuevas aspiraciones de carácter intelectual. El escritor vivió en Genzano (Roma) desde 1970 hasta 1985, año en que regresó a Munich tras el fallecimiento de su esposa, la actriz Ingeborg Hoffmann; posteriormente contrajo matrimonio con Mariko Sato, traductora al japonés de La historia interminable.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.08.2023

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Ein Bilderbuch zum 50. Jubiläum von „Momo“ erzählt zauberhaft von Achtsamkeit –
lässt den berühmten Kampf mit den „grauen Herren“ aber einfach weg. Geht das?
VON CHRISTIANE LUTZ
Eine besondere Lebensweisheit stammt von Beppo, dem Straßenkehrer: „Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken“, sagt er beim Anblick einer langen Straße, die er kehren soll. „Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich.“ Das ist in seiner Schlichtheit und Klugheit unschlagbar. Ein Mantra der Gelassenheit, das auch aus einem Stress-Bewältigungsratgeber aus dem Jahr 2023 stammen könnte. Es steht aber in „Momo“ von Michael Ende.
„Momo“ erschien vor genau 50 Jahren, am 1. September 1973. Der Jugendroman erzählt die Geschichte des eigenwilligen Mädchens, das die Welt vor den bösen Zeitdieben rettet. Das Buch wurde in 49 Sprachen übersetzt und weltweit fast 13 Millionen Mal verkauft. Nicht nur erzählt Michael Ende darin von Freundschaft und dem größten Geschenk, das man einander machen kann: nämlich Zeit. Er erzählt auch von dem, was uns die Zeit zu rauben droht, womit wir ständig zu kämpfen haben. Die „grauen Herren“, zigarrenrauchende düstere Glatzköpfe, zapfen den Menschen ihre Lebenszeit ab mit dem Argument, Zeit sei viel zu kostbar, um sie zu verplempern mit Dingen wie Schlaf, Nichtstun, sich um andere kümmern. In einer Welt, in der alles immer hektischer wird und Momos Freunde plötzlich gehetzte Zeitsparer werden, ist Momo die perfekte Heldin. Wo alles schneller wird, wird sie langsamer. Und rettet am Ende so ihre Freunde.
Der Thiemann-Esslinger Verlag, bei dem Michael Endes Bücher erschienen sind, hat anlässlich des Jubiläums jetzt ein neues Bilderbuch herausgebracht mit Illustrationen von Simona Ceccarelli und einer Textbearbeitung von Uwe-Michael Gutzschhahn. Man hat entschieden, sich ausschließlich auf den ersten Teil des eigentlich dreiteiligen Romans zu konzentrieren, auf „Momo und ihre Freunde“. Der ist eigentlich nur die Exposition des Romans. Den dramatischen Kampf gegen die grauen Herren lässt dieses Buch komplett weg.
Es ist nie leicht, einer Geschichte neue Bilder zu geben, wenn diese schon so ikonisch ist, und wenn, wie bei „Momo“, der Autor selbst sogar Illustrationen anfertigte. Simona Ceccarellis neue Illustrationen aber sind zauberschön und ruhig. In weichen Farben gehalten scheinen sie oft surreal aus dem Rahmen des Bildes herausfließen zu wollen. Momo ist vorlagengetreu als Kind mit „wildem, pechschwarzem Lockenkopf“, barfuß, langem Rock und Männerjacke angelegt. Ein Mädchen, das den Kopf oft Richtung Himmel hebt und die Aufmerksamkeit immer konzentriert auf etwas richtet.
In diesem Buch besteht Momos Welt aus Traumlandschaften, die sehr italienisch anmuten. Dem italophilen Michael Ende hätte das gut gefallen, „Momo“ steckt, zum Beispiel in den Namen seiner Figuren, voller Italienbezüge. In einem Amphitheater erfindet sie mit ihren Freunden fantastische Spiele, man sieht mal Menschen, mal Sterne am Himmel, die sich um Momo scharen. Dass man dabei an Jesus und seine Jünger denkt, kann kein Zufall sein. Momo ist ja auch so etwas wie die Künderin einer Heilsbotschaft: der von der ungeteilten Aufmerksamkeit. Wie keine andere versteht sie es im Moment zu leben, nicht über gestern oder morgen nachzugrübeln. Sie hört allen Menschen urteilsfrei zu. Das macht die Menschen froh und das macht Momo froh. „Und wer nun noch immer meint, Zuhören sei nichts Besonderes, der mag nur einmal versuchen, ob er es auch so gut kann.“ Ende. Eine große Meditation über das Thema Achtsamkeit.
Aber was ist alle Erkenntnis um den Wert des Moments, um den der Zeit, wenn man nicht auch um ihre Flüchtigkeit weiß? Wenn man sich der Gefahren nicht bewusst ist? „Graue Herren“ der Gegenwart gäbe es jedenfalls zuhauf, die gab es seit 1973 eigentlich immer, was diesen Roman so wahnsinnig gut und hartnäckig modern macht. Heute haben die Menschen mehr Freizeit denn je und sind trotzdem gestresster als je zuvor. Wie geht das zusammen? Irgendwas, irgendwer stiehlt unsere Zeit also ganz offensichtlich auch heute. Vor Kurzem erst startete auf Netflix die Science-Fiction-Serie „Paradise“, die das Thema Zeit auf eine gar nicht so andere Weise verhandelt: In der Serie kauft ein Konzern mittellosen Menschen ihre besten Jahre ab, damit ein paar Reiche länger leben können. Die Beziehung der Menschen zu ihrer Lebenszeit war und bleibt eine sehr spezielle, auch sehr krisenhafte.
Das aber ergründet das neue „Momo“-Buch nicht und reduziert die Geschichte dadurch um ihre Spannung zu einer sehr zeitgeistigen Erzählung, in der es vor allem um gute Gefühle geht. Man muss hier gar nicht mangelnde Werktreue beklagen, aber einfach die „grauen Herren“ wegzulassen und damit alles zu eliminieren, was es uns so schwer macht, allzeit achtsam und gegenwärtig zu leben, wirkt auch für ein Kinderbuch ein wenig entrückt. Michael Endes „Momo“ ist bei aller Märchenhaftigkeit doch eigentlich sehr viel näher an der Wirklichkeit.
Wenn Momo in den Himmel schaut, ist ihr, „als höre sie eine leise und doch gewaltige Musik, die ihr ganz seltsam zu Herzen ging“.
Foto: Simona Ceccarelli/Thienemann Verlag
Michael Ende: Momo. Textbearbeitung von Uwe-Michael Gutzschhahn. Mit Bildern von Simona Ceccarelli. Thienemann-Esslinger,
Stuttgart 2023.
32 Seiten, 16 Euro.
Ab sechs Jahren.
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