Die spätmittelalterliche französische Geschichte gilt vielen Forschern bislang als ein Entstehungsort des 'modernen Staates'. Tatsächlich erfahren die Verwaltungsinstitutionen der Monarchie in dieser Zeit einen unerhörten Aufschwung: Sie dringen in alle Lebensbereiche ein und scheinen den Eigenwillen der 'feodalen' Herrschaftsträger weitgehend zu brechen. Der Autor macht deutlich, dass die tatsächlichen Herrschaftsrealitäten viel komplexer waren. Er kann zeigen, dass die sozialen Strukturen der politischen Gesellschaft vielfach mit den Diskursen und Verfahrensnormen des monarchischen Staates im Konflikt lagen. Darüber hinaus wird auch deutlich, dass Adel und lokale Herrschaftsträger zwar oft über die Verdichtung monarchischer Staatlichkeit klagten, aber deren Institutionen auch ihren eigenen Zielsetzungen nutzbar zu machen wussten.
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