"Der Mond über Murzuq füllt wie ein kalter Spiegel der Sonne die Himmelskuppel mit seiner Lichtflut; es ist als könne man mitten in ihn hineinspazieren, und für ein paar Herzschläge scheint alles in der Schwebe, lautlos und zeitlos. Jetzt rollt der Mond über den Scheitel. Große Stille. Es wird kühl." Die libysche Wüste ist nur eines der Ziele, die Elsemarie Maletzke als Reisejournalistin beschrieben hat. Immer stellt sie sich dem Abenteuer Reisen und scheut dabei keine noch so große Unannehmlichkeit: "Erst der Besuch einer libyschen Tankstellentoilette hatte mir den Begriff 'Komfortverzicht' im Programm des Reiseveranstalters erläutert." Auf Reisen sein bedeutet für Elsemarie Maletzke das Unerwartete wahrzunehmen und die Widersinnigkeiten lustvoll zu reflektieren. Dies und ihr ebenso lässiger wie präziser, oft selbstironischer Stil machen die Lektüre ihrer Reiseerzählungen zu einem wahren Vergnügen.
"Maletzke hegt eine Liebe für das Unscheinbare, für - meist stille - Momente. Ihre Sprache ist poetisch aber erfrischend direkt. Die schwierige Klippe der Ich-Erzählerin umschifft sie mit Leichtigkeit, weil sie den Leser zwar mit ihren Augen durch die Welt reisen lässt, sich selbst aber nicht so wichtig nimmt. In den 40 Geschichten lesen wir vom Trekking in Marokko und von Weinkuren in der Wachau, verfolgen Macke und Klee in Tunis und Vita Sackville-West und Virginia Woolf nach England. Hat man die letzten gelesen, will man gleich wieder mit der ersten beginnen." (Frankfurter Rundschau) "Kluge Distanz wahrend findet Elsemarie Maletzke desto sicherer zum Kern vieler Typen und Länder. Er bleibt jener All-Inclusive-Klientel verborgen, die weltweit am Besten vorbeieilt. Sie wird wohl auch dieses außergewöhnliche Buch übersehen." (Südwest Presse)