„Hier ging es zu wie in einem Buch von Astrid Lindgren. Die Frau strickte, der Mann puzzelte, im Kamin brannte ein Feuer, draußen schneite es. Ich hatte vieles von diesem Aufenthalt erwartet, dies am wenigsten.“
Da geht es Carola wie mir, auch ich hatte eine Vorstellung von diesem Buch, aber die
tiefgehende Geschichte, die Stina Jensen hier geschrieben hat, hat mich gänzlich positiv…mehr„Hier ging es zu wie in einem Buch von Astrid Lindgren. Die Frau strickte, der Mann puzzelte, im Kamin brannte ein Feuer, draußen schneite es. Ich hatte vieles von diesem Aufenthalt erwartet, dies am wenigsten.“
Da geht es Carola wie mir, auch ich hatte eine Vorstellung von diesem Buch, aber die tiefgehende Geschichte, die Stina Jensen hier geschrieben hat, hat mich gänzlich positiv überrascht!
Versteht mich nicht falsch, ich lasse mich gerne von einem leichten, lockeren Liebesroman, ruhig auch etwas süßlich, verzaubern. Und das habe ich dem Cover nach erwartet. Doch so einfach macht es sich – und uns – die Autorin nicht. Zum Inhalt:
Es ist kurz vor Weihnachten. Carola erwacht wieder Mal in ihrer Arbeitskleidung, der Kopf schwer von zu viel Rotwein. Momentan braucht sie das halt, zum Runterkommen. Sie hat die Leitung eines gut gehenden Hotels, und neben all der Herausforderungen dort lässt der Vorwurf einer Mitarbeiterin alte Wunden aufbrechen. Als ihr alles zu viel wird, empfiehlt ihr ihre Ärztin dringend, eine Kur zu machen. So kurzfristig bekommt Carola nur einen Platz auf einer spanischen Finca. Abgeschieden kümmern sich dort die Heilpraktikerin für Psychotherapie Lydia, eine Masseurin und ein Trainer liebevoll um sie und Patrick, den einzigen anderen Gast. Nur schwer kann Carola loslassen…
Wie gesagt, in Erwartung einer vorweihnachtlichen Geschichte mit vielen Lichterketten und Kitsch hat mich der harte Einstieg eiskalt erwischt. Denn Carola plagen viele Themen, der Verlust eines geliebten Menschen, Belästigung, Überarbeitung. Sie will nicht wahrhaben, dass sie, um diese zu unterdrücken, viel zu oft zum Alkohol greift. Auf der Finca und in (auch für mich als Leserin) bereichernden Gesprächen arbeitet sie viel auf, beginnt, wieder sie selbst zu werden. Und damit kam sie auch mir ein Stückchen näher. Dort durfte ich sie als die starke, selbstbewusste Frau erleben, die sie mal war und wieder werden kann!
Bei all den schweren Themen kommt aber auch der Humor nicht zu kurz. Denn wo viele unterschiedliche Charaktere aufeinandertreffen, kann es schon bunt werden! Und so dürfen wir auch auf einem Pferd sitzen, durch den Wald irren, gemeinsam kochen und über einen Markt in Palma schlendern. Und auch Lydia und ihr Team haben ihre ganz eigenen Geschichten und ich hoffe, dass die Autorin uns einige davon noch ausführlich erzählen wird!
Dies ist der sechste Band der Winterreihe der Autorin, sie sind alle lose miteinander verknüpft, aber so locker, dass ich weder eine Einführung brauchte, noch dass mir etwas fehlte.
Etwas weniger weihnachtlich als Titel und Cover versprechen, ist „Mondschein, Flan und Winterherzen“ eine berührende, intelligente Geschichte über eine besondere Frau, mit feiner Klinge und einigem an Situationskomik.
Fazit: Weniger weihnachtlich als erwartet, überraschend tiefgehend und bewegend, ein toller Roman!