Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich VWL - Fallstudien, Länderstudien, Note: 2,0, Universität des Saarlandes, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit wird die Entwicklung des russischen Geldwesens seit1990, dem vorletzten Perestroika-Jahr, bis zu den Liquiditätsengpässen im Sommer2004, nachvollzogen.Zunächst werden die sozialistische Geldordnung und die Restrukturierung, die siedurch die Reformen und die Finanzkrise der Perestroika erfahren hat, erläutert.Anschließend, im zweiten Kapitel, stellt sich die Inflation in den Mittelpunkt derBetrachtung, die durch die Preisliberalisierung 1992 ausgelöst und erst drei Jahrespäter, mit der Einführung des Wechselkursankers unter Kontrolle gebracht wurde.Nach dem politischen Zerfall der Sowjetunion bemühten sich ihre Nachfolgeländerdie bestehenden ökonomischen Bindungen in eine Währungsunion, die sogenannte "Rubelzone" zu integrieren. Welche Probleme den Neuen UnabhängigenStaaten widerfahren sind und warum es nach nur drei Jahren zur vollständigenDesintegration kam, wird im Abschnitt 2.3. erläutert.Nach diesen Ereignissen zeigten sich ab 1995 in Russland erstmals die Anzeicheneiner monetären Stabilisierung. Dass diese Geld- und Fiskalpolitik Erfolge nur aufbegrenztem Gebiet erzielte, erkannte man spätestens mit dem Ausbruch der Währungs-und Finanzkrise im August 1998. Ihre Spuren sind bis heute nicht verschwundenund bringen leicht das Bankensystem aus dem Gleichgewicht.Den Ineffizienzen und dem Reformbedarf im russischen Finanzsektor ist Kapitel 3gewidmet. Die wichtigste Instanz, die mit ihrer Geld- und Währungspolitik diewirtschaftliche Entwicklung beeinflusst, ist die russische Zentralbank, auch wennihr dazu nur wenige Steuerungsinstrumente zur Verfügung stehen. In der weiterenBetrachtung wird gezeigt, wie die Bankenreform vorangetrieben wird. Ihr Tempoist trotz Bemühungen der staatlichen Führung noch zu langsam, weil sie gegenInteressen der Oligarchen und der Bürokraten ankämpfen muss. Diese haben Fußim russischen Finanzsystem gefasst und ganze "Finanzimperien" aufgebaut. Mittlerweilehaben die Wirtschaftskonglomerate eine starke Stellung unter den übrigenGeldinstituten erlangt. Darum geht es im Abschnitt 3.3.Wie das Kreditwesen in Russland funktioniert und welche Bedeutung es für dasInflationsniveau und für die Finanzdisziplin der Wirtschaftssubjekte hatte, verdeutlichtAbschnitt 3.4. Darin wird auch erklärt, dass die Kreditproduktion der Geschäftsbanken zu gering ist und das Wirtschaftswachstum sehr einschränkt.Auch das Zahlungssystem ist für eine funktionsfähige Ökonomie wichtig. [...]
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