Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Für die Untersuchung des Monströsen im Mittelalter wurde die "Melusine" Thürings von Ringoltingen ausgewählt, anhand derer ein beispielhafter Überblick über unterschiedliche Interpretationen von Monstern und Monströsem gegeben werden soll. Es soll dabei untersucht werden, inwiefern ein Kontakt zwischen Menschen und "andersartigen" Wesen zustande kommen kann und ob es unmittelbar zu einem Konflikt innerhalb dieser Kombination kommen muss. Im Mittelpunkt der Analyse soll zudem die Herangehensweise des Autors stehen, der mit Wortwahl und Dynamik in der Erzählung genau bestimmen kann, wie und wann sich das dargestellte Wesen als Monster herausstellt und wie dieses dabei beschrieben wird. Da Monster oft mit dem Bösen gleichgesetzt werden, gilt es auch zu untersuchen, ob das Andersartige als hässlich wahrgenommen wird und in diesem Zusammenhang sogar ethisch verurteilt wird. Thürings "Melusine" bietet auch ohne das Vorkommen von Riesen, Drachen oder anderen animalischen Wesen einen sehr guten Einblick in das Verständnis von Monstern im Mittelalter. Die geschickte Wandlung von der schönen Melusine zu einer bösen Schlange, einem schändlichen Wurm steht dabei exemplarisch für die unterschiedlichen Auffassungen von Übernatürlichkeit und Andersartigkeit. Die Frage nach dem Monströsen in dem Werk Thürings versucht diese Ausarbeitung zu beantworten. Vor der Analyse einiger in diesem Zusammenhang elementarer Textstellen, soll zunächst der beschriebene Überblick über Monster im Mittelalter in das Thema einführen, um ein besseres Verständnis der später folgenden Textstellen zu gewährleisten. Im Anschluss daran, soll ein kurzer Exkurs zur Historie der sogenannten Melusinensage in die Thematik von Thürings Werk einführen. Ein kurzer Überblick über die Entstehungsgeschichte soll diesen Exkurs zusätzlich bekräftigen. Darauf folgend soll das Hauptaugenmerk dieser Arbeit auf der Analyse des Textes und für das Thema Monster relevante Textpassagen liegen. Diese sollen die unterschiedlichen Ansätze zur Findung eines Monstrositätskonzeptes verdeutlichen und zeigen, mit welcher Vielfalt man dem Monströsen in mittelalterlichen Texten begegnen kann. Abschließend wird in der Schlussbetrachtung bewertet, ob und inwieweit die "Melusine" tatsächlich als Beispiel für mittelalterliche Monstrosität dient.
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