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Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 1,0, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Jahrhunderte bevor der Begriff Gender und der dazugehörige wissenschaftliche Diskurs sich entwickelten, verhandelten William Shakespeares Dramen bereits Probleme sexueller Identität, dysfunktionale Familienbeziehungen und Formen des Aufbegehrens gegen traditionelle Geschlechter-Rollen. In der neueren Shakespeare-Forschung wurden diese Themen im Zuge der sich aus der Frauenforschung entwickelnden Gender-Studies vor allem an den weiblichen Charakteren der Dramen…mehr

Produktbeschreibung
Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 1,0, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Jahrhunderte bevor der Begriff Gender und der dazugehörige wissenschaftliche Diskurs sich entwickelten, verhandelten William Shakespeares Dramen bereits Probleme sexueller Identität, dysfunktionale Familienbeziehungen und Formen des Aufbegehrens gegen traditionelle Geschlechter-Rollen. In der neueren Shakespeare-Forschung wurden diese Themen im Zuge der sich aus der Frauenforschung entwickelnden Gender-Studies vor allem an den weiblichen Charakteren der Dramen behandelt.Während die Gender-Studies sich anfangs vornehmlich auf das Herrschaftsverhältnis zwischen Männern und Frauen konzentriert haben, rücken nun auch die Machtgefüge unter Männern und verschiedenen "Männlichkeiten" unter den Bedingungen der patriarchalischen Gesellschaft in den Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses.In den folgenden Ausführungen zu Körper und Männlichkeit bei Shakespeare soll es um einen Bereich von "Körperlichkeit" gehen, der bisher wenig Aufmerksamkeit erhalten hat und im öffentlichen Diskurs noch immer weitgehend tabuisiert wird: der "behinderte", von der medizinischen und gesellschaftlichen, und hier besonders von der "männlichen" Norm abweichende Körper. Innerhalb der gesellschaftlichen Konstruktion von Männlichkeit steht beim Mann seit jeher vor allem die Leistungsfähigkeit seines Körpers im Vordergrund. Nur ein leistungsfähiger Körper ist wirklich "männlich", denn er erlaubt es dem Mann, seine maskulinen Qualitäten öffentlich zu inszenieren, sich im Wettkampf, etwa im Sport, mit seinen Geschlechtsgenossen zu messen, oder seine Attraktivität auf Frauen als "Trophäen" seiner Potenz zur Schau zu stellen. Was ist aber mit den Individuen, die den gesellschaftlichen Forderungen an eine funktionsfähige männliche Identität, sozial und sexuell, von vorneherein nicht entsprechen, die aus dem Patriarchat ausgeschlossen werden müssen, weil sie keine "ganzen Männer" sein können? Um einer Antwort auf diese Frage näher zu kommen, sollen in dieser Arbeit drei von Shakespeares zahlreichen außergewöhnlichen Körpern untersucht werden, drei Charaktere, die sich gerade wegen ihrer außergewöhnlichen Korporealität seit ihrem ersten Erscheinen auf einer Bühne besonderer Popularität erfreuen und Gegenstand zahlreicher Interpretationsansätze sind: Richard III., Caliban und Falstaff.
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