Mit dem dritten Band der Reihe „Das Montafon in Geschichte und Gegenwart“ liegt ein mehrteiliges Werk nun vollständig vor. Zwei umfangreiche Artikel aus der Feder Manfred Tschaikners und Michael Kaspers erschließen der Leserschaft die Vergangenheit des Tals in der Frühen Neuzeit weitgehend auf der Grundlage neuer Quellenstudien. Der erste reicht vom 16. Jahrhundert bis um die Mitte des 18. Jahrhundert, als die Montafoner eines ihrer Hauptziele, einen eigenen Viehmarkt, erreichten. Der zweite macht mit den großen politischen, wirtschaftlichen, sozialen und mentalen Umbrüchen der folgenden Epoche bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts vertraut. Die beiden Beiträge ermöglichen eine erste vertiefte Zusammenschau der Talgeschichte in der Frühen Neuzeit, die sehr viel bislang Unbekanntes zutage fördert und selbst für das Verständnis der Gegenwart grundlegend ist. Dasselbe gilt für die kunstgeschichtlichen Ausführungen Andreas Rudigiers über das Barock im Tal, das noch allenthalben präsent ist und eine gesonderte Darstellung verdient. Das mit zahlreichen Bildern illustrierte und durch einen Index erschlossene Buch fehlt künftig zweifellos in keinem Bücherregal der geschichtsbewussten Montafoner Bevölkerung und aller, die sich für deren Vergangenheit interessieren.